Saisonbedingt Wintereinbruch lässt Zahl der Arbeitslosen steigen

red
Vor allem Männer in Außenberufen sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen. Foto:  

Die Quote klettert auf die Fünfprozent-Marke. Auch die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften lässt derzeit merklich nach.

 
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Wie im Winter üblich, ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Wunsiedel im Vergleich zum Vormonat gestiegen. „Betroffen waren in der Hauptsache Männer, die in den Außenberufen tätig sind“, so die aktuelle Monatsbilanz von Sebastian Peine, dem Leiter der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.

Anstieg um 0,9 Prozent

Im Januar waren demnach 1906 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 270 mehr als im Dezember und 101 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Dezember um 0,9 Prozentpunkte auf genau fünf Prozent. Im Januar 2022 lag sie bei 4,7 Prozent.

„Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften war im Januar im Landkreis Wunsiedel deutlich verhaltener als im noch dynamischen Dezember“, heißt es in der Mitteilung der Agentur für Arbeit. Mit 142 Neumeldungen seien 68 oder 32,4 Prozent weniger Stellen als im Dezember eingegangen. Gegenüber Januar 2022 seien es sogar 88 Stellen weniger gewesen; das entspricht einem Rückgang um 38,3 Prozent.

Größter Bedarf

Den größten Bedarf meldete dabei der Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen mit den Schwerpunkten Arbeitnehmerüberlassung und Reinigung. Auch das verarbeitende Gewerbe sucht nach wie vor rege nach Arbeitskräften. Insgesamt setzen 80 Stellen der neu eingegangenen Angebote eine abgeschlossene Ausbildung voraus, 39 haben keine besonderen fachlichen Anforderungen und 23 richten sich an Experten und Spezialisten (Meister, Techniker und Hochschulabsolventen, zum Beispiel Ingenieure).

Nur knapp verfehlt der Landkreis Wunsiedel eine magische Zahl. Laut der jüngsten Zahlen vom 30. Juni 2022 gab es genau 29 985 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sollte die Konjunktur nicht einbrechen, ist zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit im Landkreis wieder 30 000 oder mehr Beschäftigte geben könnte – eine Zahl die in den Boomjahren der Porzellanindustrie erreicht wurde – allerdings lebten seinerzeit gut 10 000 Menschen mehr im Landkreis.

Mehr Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten ist zum Vorjahresstichtag um 728 oder 2,5 Prozent gestiegen. Am stärksten zugelegt hat im Vergleich zum Vorjahr die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe. Hier stieg die Zahl um 302 Mitarbeiter, allein im Teilbereich der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie um 194. Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz verlor mit einem Rückgang um 115 Beschäftigte hingegen am deutlichsten.

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