Die Künstlerin Anna Kehden verzaubert in Selb ihre Zuschauer mit faszinierender Sandmalerei.
Eine ganz besondere, geradezu magische Show haben die Zuschauer in der Reihe „Kultur am Sonntagnachmittag“ im Rosenthal-Theater Selb erlebt: Die ukrainische Künstlerin Anna Kehden malte wunderbare Märchenwelten und benutzte dazu lediglich ihre Finger und eine außergewöhnliche Technik – die Sandmalerei.
Auf einer von unten beleuchteten, ungefähr Din-A2 großen Glasscheibe ließ sie nacheinander auf faszinierende Weise „Hänsel und Gretel“ oder auch „Frau Holle“ entstehen. Dabei „erwuchs“ sozusagen ein Bild aus dem vorherigen, nur durch ein paar Bewegungen mit den Fingern oder neu aufgetragenem roten Sand.
Die Zuschauer folgten staunend den Bewegungen der Künstlerin, die sich auf einer Seite der großen Bühne platziert hatte. Möglich wurde das, da eine Kamera, die direkt auf ihre gläserne „Leinwand“ gerichtet war, jede noch so geringfügige Veränderung des Bildes auf eine Leinwand auf der Bühne projiziert. Dazu erklang im Hintergrund dezente Musik. Darüber hinaus erläuterte eine Stimme aus dem Off die jeweilige Szenerie und ihre bevorstehende Veränderung.
So erlebten die Zuschauer gebannt, wie durch ein paar Striche mit der Fingerspitze, einer Bewegung der Handkante oder durch das Wegnehmen von Sand, der an anderer Stelle wieder angehäuft wurde, in flüchtigen Bildern ganz neue Welten entstanden. Wie durch Magie.
Nach knapp zwei Stunden Show waren nicht nur die Kinder im etwa 80 Zuschauer zählenden Publikum, das nun keinerlei Corona-Beschränkungen mehr unterlag, fasziniert von der Sandmalerei. Als Anna Kehden die Zuschauer am Ende auf die Bühne bat, und die Kinder selbst einmal mit Sand „malen“ durften, musste sie jede Menge Fragen von Groß und Klein nach ihrer Kunst beantworten.
Sandmalerei-Shows erfreuen sich in Theatern zunehmender Beliebtheit. Das Zusammenspiel aus ineinanderfließenden Bildern, Musik und Licht ist eine neue Art der Live-Performance. Dabei entstehen immer neue lebendige Bildergeschichten. Kerstin Starke
