Sanierung Ruheraum Pflege-Schüler unterstützen das Hospiz

Sandra Hüttner
Unser Bild zeigt den Kurs 20/23A mit Hospizleiterin Christine Rothemund und ihrer Stellvertreterin Claudia Ehrenberg. Die Schüler der generalisierten Pflegeausbildung laden bereits am Donnerstag, 9. Februar, an vier Standorten in Hof zum Kauf österlicher Deko aus Gießbeton ein, um mit dem Erlös das Projekt zur Neugestaltung des Raums der Stille im Hospiz Naila zu unterstützen. Foto: Hüttner

Im Nailaer Hospiz könnte der Ruheraum eine Frischzellenkur gebrauchen. Die soll er auch bekommen. Schülerinnen und Schüler der generalisierten Pflegeausbildung helfen, das Projekt zu verwirklichen – finanziell und durch kräftiges Anpacken.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für die Schülerinnen und Schüler des Hochfränkischen Bildungszentrums für Gesundheit und Pflege (HBZ) gehört es dazu, das Hospiz in Naila zu besuchen. Dort bekommen sie mit, wie wertvoll die Arbeit mit Sterbenden ist. Besichtigungen sind nun endlich wieder möglich – wenn auch nur mit Schnelltest und FFP2-Maske. Drei Kurse haben die Möglichkeit nun wahrgenommen – und gleich eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Sie möchten die Neu- und Umgestaltung des sogenannten Stillen Raums unterstützten. Dabei handelt es sich um ein Zimmer im Obergeschoss, das als Ruhe- und Rückzugsort den Gäste des Hauses, deren Angehörigen sowie den Hospizmitarbeitern zur Verfügung steht.

Nach 13 Jahren würde dem Raum eine Instandsetzung und eine wohnlichere Gestaltung gut zu Gesicht stehen. Jeder der drei Kurse des Bildungszentrums hat sich hierfür eine eigene Aktion einfallen lassen. Bei zwei Kursen geht es um das Akquirieren von Geld und der dritte Kurs wird die Projektumsetzung tatkräftig unterstützen, sprich Möbel schleppen und Streicharbeiten erledigen.

Der Kurs 20/23B lädt am Samstag, 11. Februar, in der Zeit von 9 bis 15 Uhr zu einem Flohmarkt auf das Gelände der Diakonie am Campus, Südring 96 in Hof, ein. Der komplette Erlös kommt dem Hospiz zugute. Auch der Kurs 20/23A ist mit von der Partie und lädt bereits am Donnerstag, 9. Februar, zum Kauf österlicher Dekoration ein. Dem geht ein gemeinsames Basteln und Werkeln voraus: So sollen Deko-Artikel aus Gießbeton entstehen. An vier Orten werden die 20 angehenden Fachkräfte der generalistischen Pflegeausbildung ihre Waren für den guten Zweck anbieten. „Wir werden uns in vier Gruppen aufteilen und am Donnerstag in der Zeit von 11 bis 15 Uhr verkaufen.“ Standorte sind der Rewe-Markt in der August-Mohl-Straße, der Kugelbrunnen in der Altstadt, die Diakonie am Campus und die Easy-Apotheke in der Christoph-Klauß-Straße. „Ich finde, das ist eine sehr gute Möglichkeit, etwas Gutes zu tun – nicht nur sagen, sondern eben auch tun“, betont Luis. Ryan fügt an, dass es mit dieser Aktion zugleich gelingen könnte, Außenstehende für die wertvolle Arbeit des Hospiz’ zu sensibilisieren. „Mir selbst war die komplexe und wichtige Arbeit der Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bei der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen nicht bewusst.“

Hospizleiterin Christine Rothemund und ihre Stellvertreterin Claudia Ehrenberg sind begeistert von so viel Engagement, zumal die Initiative von den Kursen selbst ausging. Rothemund und ihr Mitarbeiterteam machen sich schon Gedanken über die Neugestaltung. „Wir könnten uns beispielsweise eine kreative Wandbildgestaltung vorstellen, sodass sich der Raum mit einladendem Ambiente präsentiert“, erzählt die Chefin. Auch über neue Möbel denke sie nach. So könnte sich der Rückzugsort auch zu einem richtigen Wohlfühl- und Entspannungsraum entwickeln.

Nach der langen Corona-Zeit mit vielen Einschränkungen möchte das Hospiz darüber hinaus die Kerzentradition wieder aktivieren. Mit Hilfe einer Spende der Evangelischen Stiftung Hospiz Bayern war es möglich, ein Kreuz zu erwerben, das die Künstlerin Isolde Roßner aus Hohenstein-Ernstthal eigens entworfen hatte. Vor diesem Kreuz im Raum der Stille stehen Kerzen für alle, die in den vergangenen Tagen und Monaten im Hospiz gestorben sind. Sie leuchten bei den Andachten und sollen nun auch wieder einmal jährlich zur Gedenkstunde in der Nailaer Kirche leuchten.

Bilder