Schauspiel in Hof und Helmbrechts Danner, ganz er selbst

Thorsten Danner ist „Danner“: Der Schauspieler erkundet, ob er sich in der eigenen Haut noch recht wohlfühlt. Foto: /Volker Schmidt

Nächste Woche spielt sich Thorsten Danner in Hof und Helmbrechts selbst. Das Stück „Danner“ des Hofer Autors Roland Spranger zeigt, was einen Schauspieler in der Pandemie alles so ankotzt.

 
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Die Frage verwirrt: „Kann ich mich selbst authentisch spielen?“ Thorsten Danner stellt sie sich, denn er spielt – Danner. „Kenne ich mich gut genug“, will der Schauspieler wissen, der am 7. April im Central-Kino in Hof und tags darauf im Filmwerk Helmbrechts spielt. „Danner“ stammt aus Kopf und Feder des Hofer Autors Roland Spranger, der seinem langjährigen Freund ein Solo-Stück verpasst hat, was Danner schon immer mal machen wollte.

„Schreib doch mal, was dich ankotzt.“ Danners Auftrag an Spranger war klar wie vieldeutig. Danner schlüpft in die Rolle seines eigenen Lebens. „Die Theater spielen wegen Corona nicht, die Schubladen sind voller Stücke“, erzählt er. „Ich möchte wissen, wie viele Schauspieler in den letzten zwei Jahren ihren Beruf aufgegeben haben“, klagt der 53-jährige Schauspieler. Freier Schauspieler zu sein, hat viel mit Hartz IV zu tun. Und das kann ankotzen, das soll das Stück zeigen. Aber eben nicht ohne Humor. Spranger und Danner schätzen beide den österreichischen Kabarettisten Josef Hader; der kann recht garschtig sein und glänzt als Schauspieler. „Vielleicht kann man nicht von Vorbild reden, aber da ist sicher etwas eingeflossen“, sagt Danner. Und er habe auch nie den Humor verloren. Selbst nicht im Lockdown, als die Sinnfrage in den meisten Schauspielerköpfen herumschwirrte. Wobei Danners Vita einen glücklicheren Verlauf genommen hat. Er ist noch in Marburg fest engagiert, macht sich daran, in Klagenfurt „Was ihr wollt“ zu spielen, bevor er ans Nürnberger Staatstheater wechselt. Aber er kennt das Vagabundieren des freien Schauspielers, nachdem er sich für sieben Jahre in dieses Wagnis – das, wie er sagt, „persönlichkeitsbildend“ wirke – gestürzt hatte. Als „halber Beamter“ habe er sich nach Jahren im selben Ensemble gefühlt. Am Rande: Thorsten Danner kennt Hof. 2007 führte er Regie bei „Loriots dramatische Werke“.

Zurück zum Stück: Thorsten Danner war begierig auf ein Ein-Mann-Stück. Und wieder ist es die Freiheit, die ihn zieht und drängt. Keine Rücksicht auf ein Gegenüber, freie Bewegung im Raum und: „Ich kann auch auf das Publikum reagieren.“

Etwas Improvisation ist schon im Stück verankert. Es ist sogar so angelegt. Danner wollte von Spranger eigentlich nur Textfragmente, aus denen sich etwas spinnen lässt. Spranger fragte Danner via Whatsapp über ihn aus, und manche Antworten finden sich eins zu eins im Stück wieder. Am Schluss lieferte der Hofer Schreiber 30 Seiten. Und Thorsten Danner erkannte sich – „Es ist ein privates Stück.“

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