„Schreib doch mal, was dich ankotzt.“ Danners Auftrag an Spranger war klar wie vieldeutig. Danner schlüpft in die Rolle seines eigenen Lebens. „Die Theater spielen wegen Corona nicht, die Schubladen sind voller Stücke“, erzählt er. „Ich möchte wissen, wie viele Schauspieler in den letzten zwei Jahren ihren Beruf aufgegeben haben“, klagt der 53-jährige Schauspieler. Freier Schauspieler zu sein, hat viel mit Hartz IV zu tun. Und das kann ankotzen, das soll das Stück zeigen. Aber eben nicht ohne Humor. Spranger und Danner schätzen beide den österreichischen Kabarettisten Josef Hader; der kann recht garschtig sein und glänzt als Schauspieler. „Vielleicht kann man nicht von Vorbild reden, aber da ist sicher etwas eingeflossen“, sagt Danner. Und er habe auch nie den Humor verloren. Selbst nicht im Lockdown, als die Sinnfrage in den meisten Schauspielerköpfen herumschwirrte. Wobei Danners Vita einen glücklicheren Verlauf genommen hat. Er ist noch in Marburg fest engagiert, macht sich daran, in Klagenfurt „Was ihr wollt“ zu spielen, bevor er ans Nürnberger Staatstheater wechselt. Aber er kennt das Vagabundieren des freien Schauspielers, nachdem er sich für sieben Jahre in dieses Wagnis – das, wie er sagt, „persönlichkeitsbildend“ wirke – gestürzt hatte. Als „halber Beamter“ habe er sich nach Jahren im selben Ensemble gefühlt. Am Rande: Thorsten Danner kennt Hof. 2007 führte er Regie bei „Loriots dramatische Werke“.