«Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen», antwortete der Ex-Weltmeister im Sieger-Interview des ZDF kurz nach dem 1:0. Gefragt worden war der 32-Jährige, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel am Samstagabend im Stade de France so unter Druck geraten war.
Es sei «nicht überraschend, dass du gegen Liverpool in Bedrängnis gerätst», sagte Kroos. «Was ist das für eine Frage, du spielst ja nicht ein Gruppenspiel irgendwo, wir spielen das Champions-League-Finale.» Nach dem Ansatz einer weiteren Frage ging Kroos einfach weg und schimpfte: «Ganz schlimm, ganz schlimm.»
Bereits die vorige Frage hatte Kroos nicht gut aufgenommen. «Was ist schon selbstverständlich. Wir haben einen großen Fight geliefert, wir wussten, dass Liverpool eine super Mannschaft ist», antwortete Kroos darauf, ob der Sieg angesichts des Spielverlaufs nicht so selbstverständlich gewesen sei.
ZDF-Experte Per Mertesacker, der mit Kroos 2014 in Brasilien gemeinsam Weltmeister geworden war, äußerte nach dem Interview: «Ich habe es auch schon erlebt, wo mir nach einem positiven Ausgang negative Fragen gestellt wurden.» Mertesacker hatte sich während der WM vor acht Jahren nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien verärgert über Fragen geäußert und den im deutschen Fußball inzwischen legendären Satz gesagt: «Ich lege mich jetzt erstmal drei Tage in die Eistonne.»
"Scheißfragen" Kroos bricht TV-Interview ab
dpa 29.05.2022 - 08:46 Uhr