Das Schild erinnert an die frühe jüdische Gemeinde in Kulmbach, die sich entlang der Judengasse erstreckt zum Fronfestentum erstreckt. Spätestens 1372 hat sie als die wohl früheste Gemeinde in der Markgrafschaft existiert, wie man aus einer Urkunde erfährt: Danach hat Burggraf Friedrich V. den Judenmeister Meier zum Landesrabbiner über die Judengemeinden Kulmbach, Bayreuth und Hof ernannt. Die Gemeinde hat eine „Judenschule“ (Synagoge), auf deren Fundamente nach der Zerstörung Kulmbachs 1553 das „Burggut“ errichtet worden ist. hat. Auf dem „Platz davor, „Judenplatz“ genannt, hat das markgräfliche Schöffengericht getagt, bei Streitfällen zwischen Juden und Christen zusammengetreten ist. Die mittelalterliche Gemeinde Kulmbachs besteht allerdings nicht lange, spätestens in der Mitte des 15. Jahrhunderts aufgelöst. Vorausgegangen sind Pogromwellen, bei denen die Israelis aus der Stadt getrieben oder abgeschlachtet worden sind. Danach leben nur noch einzelne Juden verstreut in der Stadt. Erst 400 Jahre später, 1903, gibt es einen neuen Anlauf: eine neue jüdische Gemeinde wird gegründet, die dem Distriktrabbinat von Burgkunstadt untersteht, jedoch ohne eigene Synagoge. Die etwa dreißig Mitglieder, Geschäftsleute und Viehhändler, treffen sich in angemieteten Bet-Räumen zum Gottesdienst. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wird dieses lebendige Gemeindeleben zunichte.