Schönwald - Manchmal sind es die kleinen Gesten, die einen den Glauben an die Menschheit nicht verlieren lassen. Ein gutes Wort, eine helfende Hand sind manchmal wichtiger als alle gut gemeinten Absichtserklärungen oder Ratschläge. Eine solche Geste guten Willens wurde kürzlich Jürgen Kamionka aus Schönwald zuteil. Der Berufskraftfahrer muss meist sehr früh mit seinem Lastwagen aufbrechen. Seinen Stellplatz hat er am Schönwalder Bahnhof. Als es nun vor einigen Tagen geschneit hatte, wollte der 59 Jahre alte Kamionka wie üblich zu seiner Tour aufbrechen. "Allerdings war der Laster leer", erinnert er sich. Und deswegen blieb sein 40-Tonner an der Steigung in der Bahnhofstraße, etwa in Höhe der ehemaligen Post, hängen. "Naja, da musste ich eben auf den Räumdienst warten", erinnert sich der Trucker. Mit eingeschaltetem Warnblinker blieb Kamionka am Straßenrand stehen. Etwa eine halbe Stunde stand der Lastwagen dort. "In der Zeit sind eine Menge Leute vorbeigelaufen", sagt Kamionka. "Und dann hat es plötzlich an der Fahrertür geklopft." Es war Sabine Liermann, die seit 20 Jahren die Frankenpost, seit zwei Jahren in Schönwald austrägt. "Nachdem der Lastwagen dort schon eine Weile stand, wollte ich einfach wissen, wie es dem Fahrer geht oder ob etwas passiert ist." Und das fragte die 52-Jährige dann den Fahrer auch. "Man muss doch einfach mal nach den Leuten schauen", sagt die engagierte Frau.