Schüler schaffen Kunst Von der Pop Art zur P(L)OP ART

Gerald Lippert

Zehntklässler des Walter-Gropius-Gymnasiums Selb zeigen Kunstwerke in der Galerie Goller. Ein Schwerpunkt dabei ist die Auseinandersetzung mit den sozialen Netzwerken.

 
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Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 BE des Walter-Gropius-Gymnasiums Selb vor zwei ihrer großflächigen Werke zum Thema „P(L)OP ART“ mit Schulleiterin Tabea-Stephanie Amtmann und Kunsterzieherin Hannah Gottsmann (von links) sowie Galerist Hans-Joachim Goller und Bernd Pufe vom Elternbeirat des Gymnasiums (von rechts). Foto: Gerald Lippert

Pop Art ist eine Kunstrichtung, die Mitte der 1950er-Jahre in Großbritannien und den USA entstand. In den 1960er-Jahren wurde sie zu einer vorherrschenden künstlerischen Ausdrucksform Nordamerikas und Europas. Bekannte Künstler der Epoche sind Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 BE des Walter-Gropius-Gymnasiums (WGG) Selb haben sich im Fach Kunsterziehung intensiv mit dieser Kunstepoche auseinandergesetzt und ihre Ideen als „P(L)OP ART“ in ein modernes Licht gerückt. Die dabei entstandenen Werke präsentieren sie nun in Kooperation mit dem Kunstverein Hochfranken Selb in der Galerie Goller.

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Nur eine Wochenstunde

Bei der Vernissage bemängelte Galerist Hans-Joachim Goller, dass für Kunsterziehung in der Mittelstufe des Gymnasiums nur eine Wochenstunde vorgesehen sei. Gerade in diesem Fach könnten die Schüler ihre Kreativität üben. „Das nützt nicht nur der Kunst, denn auch in der Wirtschaft, der Industrie und verschiedenen Dienstleistungsbereichen sind Menschen gefordert, die kreativ denken.“ Die entstandenen Arbeiten seien überzeugend. „Jeder Betrachter der Bilder kann selbst entscheiden, ob es sich um eine Interpretation der Pop Art handelt oder um eine Weiterentwicklung zur P(L)OP ART.“

WGG-Schulleiterin Tabea-Stephanie Amtmann lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler beim Kunstprojekt und dankte Kunsterzieherin Hannah Gottsmann für die Durchführung unter schwierigen Startbedingungen. „Glückwunsch zu dieser furiosen Ausstellung!“, kommentierte sie die tiefsinnige Auseinandersetzung der Schüler mit der Thematik. Hannah Gottsmann sagte, dass Pop Art im Unterrichtsprojekt in eine neue Richtung gerückt werden sollte. „Bei der Auseinandersetzung mit der Massenkultur wurden deren unterschiedliche Bereiche beleuchtet.“

Kritik an aktuellen Aspekten

Schüler Gabriel Griebel beschrieb die Herangehensweise im Kunstunterricht mit Pop Art. „Einige der Bilder kritisieren die Aspekte der heutigen Zeit aus unserer Sicht.“ Eine Hauptquelle bei der Umsetzung der Bilder sei die aktuelle Medienkultur mit den Social-Media-Trends Instagram oder TikTok gewesen. Die größte Herausforderung sei aber die Übertragung der Skizzen auf die Leinwände gewesen. Die Werke hinterfragen politische Ereignisse wie den Krieg in der Ukraine, Schönheitsideale und Trends in den sozialen Medien im plakativen Stil der Pop Art. Auch das Kuratieren und Aufhängen der Bilder übernahmen die jungen Künstlerinnen und Künstler.

Nach Anmeldung unter Telefon 09287/4347 oder 0172/8651622 können Interessierte die Ausstellung bis Donnerstag, 28. Juli, in Selb, Ringstraße 52, besuchen.

Die Künstlerinnen und Künstler

Am Projekt waren beteiligt: Gabriel Griebel, Tabea Guschall, Julia Legène, Lea Lippert, Davian Maschewski, Paul Menzel, Yvonne Mulzer, Ardahan Özköse, Louis Quahs, Paula Rahm, Leonie Rödel, Lasse Roelofsen, Fabian Rohm, Emma Roßner, Dominic Sanke, Valeria Scheiermann, Josefine Schnagl, Maya Schreiner, Korbinian Schubert, Yasin Vonzin und Kai Wilholm.