Schüleraktion in Selb Christbaum-Schmuck für den guten Zweck

Sterne, Bäume und viele andere Porzellan-Anhänger zieren den schuleigenen Weihnachtsbaum, den die Grundschüler geschmückt haben.. Foto:  

Zum zehnten Mal findet die Weihnachtsbaum-Schmück-Aktion statt. Doch in diesem Jahr nicht wie geplant in Berlin.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Selb - Sterne, Glocken, Herzen, Dirndl, Brezen, Berge und viele weitere Anhänger aus Selber Porzellan zieren nun den Christbaum in der Aula der Luitpold-Grundschule in Selb. Dabei war ursprünglich ein ganz anderer Ort für den Christbaumschmuck vorgesehen.

Selb statt Berlin

„Eigentlich würden wir jetzt im Bus nach Berlin sitzen“, erklärt Christa Liebner, die Rektorin der Luitpold-Grundschule. Jedes Jahr fährt sie mit den Grundschülern der dritten und vierten Klasse an einen bekannten und historisch bedeutsamen Ort. Die bayerische Landesvertretung in Berlin wäre es heuer gewesen. An diesen Orten schmücken sie für gewöhnlich die ebenfalls aus dem Fichtelgebirge stammenden Tannen. Wegen der ständig steigenden Corona-Zahlen wurde die Klassenfahrt auch in diesem Jahr abgesagt – zum zehnten Jubiläum der Weihnachtsbaum-Schmück-Aktion.

Doch anstatt Trübsal zu blasen, haben sich Liebner, die Klassenleiterin der 3/4 d G Ellen Scherpp, Udo Benker-Wienands, der Initiator der Baum-Schmück-Aktion, und Brique Zeiner, die Vorsitzende des Vereins „Leben und Lernen in Kenia“, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Um „mit dem Baum möglichst vielen Menschen eine Freude“ zu machen, schmückten die 16 Grundschülerinnen und Grundschüler in feierlichen Rahmen den schuleigenen Weihnachtsbaum.

100 Porzellananhänger

Ungefähr 100 Porzellananhänger brachten die Dritt- und Viertklässler zusammen mit ihren Lehrerinnen, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Udo Benker-Wienands und Brique Zeiner an. Für weihnachtliche Stimmung sorgten die Kinder ebenfalls: Sie trugen Gedichte mit musikalischer Untermalung vor. Außerdem summten sie zum Schluss das Weihnachtslied „Kling, Glöckchen, klingelingeling“.

Im Jubiläumsjahr dürfen natürlich auch Erinnerungen an die vergangenen Klassenfahrten geweckt werden. Deshalb haben die Grundschüler an einer Pinnwand alle Orte aufgehängt, an denen die Weihnachtsbaum-Schmuck-Aktion bisher stattgefunden hat; darunter der Bundestag, der bayerische Landtag, das Bauhaus-Museum in Weimar, das Schloss Bellevue, das Diözesan-Zentrum Regensburg, das Europa-Parlament Straßburg, die deutsche Botschaft in Prag und das Einkaufszentrum Boulevard Berlin. Damit das Fichtelgebirge in der Landesvertretung trotzdem irgendwie präsent ist, wurden zwei Tannenbäume unterhalb des Nußhardt-Gipfels gefällt und nach Berlin gebracht. Und: 400 Baumanhänger aus Porzellan, die die Schüler der dritten und vierten Klasse in den vergangenen Wochen ausgestochen, im Ofen des Rosenthal-Werkes am Rothbühl gebrannt und später mit Bändern versehen haben, vertreten nun ebenfalls die Region in Berlin. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch freut sich: „Dadurch wird der Ruf der Porzellan- und Design-Stadt Selb trotzdem noch nach außen getragen.“

Ausbildung für ein Kind in Kenia

Die Aktion dient außerdem einem wohltätigen Zweck: Der Weihnachtsbaum-Schmuck wird verkauft, um einem Kind aus Kenia zehn Jahre lang eine Ausbildung zu ermöglichen. „Man muss in Afrika zahlen, wenn man in die Schule gehen will. Viele können es sich nicht leisten, lesen, rechnen und schreiben zu lernen“, erklärt Udo Benker-Wienands den Grundschülern.

In diesem Jahr geht der Erlös an das afrikanische Mädchen Winny Cherotic Mutai. Sie ist ungefähr im selben Alter wie die Grundschüler – zehn Jahre. Brique Zeiner gibt den Dritt- und Viertklässlern eine Vorstellung von Kenia: „Kenia ist ein Land auf dem riesigen Kontinent Afrika. Die Kinder lernen in der Schule Deutsch und Englisch. Ihre Muttersprache ist Swahili.“ Anschließend bringt die Vorsitzende von „Leben und Lernen in Kenia“ den Selber Schülern einige Wörter auf Swahili bei. Einen Ausdruck kennen die meisten Kinder: „Hakuna Matata“, zu deutsch „Keine Sorgen“.

Autor

Bilder