Anschließend gelangten wir auf der sächsischen Seite der ehemaligen Grenze zum Kolonnenweg, bis zu dem die Einwohner wirtschaften durften. Der Weg führt über den ehemaligen Spurensicherungsstreifen zum Kfz-Sperrgraben, bei dem die Betonhohlplatten beim Druck von Reifen durchgebrochen sind. Hier kam kein Fluchtfahrzeug durch. An dieser Stelle erhielten wir Informationen zum Minenstreifen und über den äußeren Grenzzaun.
Die letzte Station an diesem Tag war die Besichtigung eines anderen Abschnitts des Grenzstreifen, auf dem verschiedenste Pflanzen ihren Platz gefunden haben, Teigfelsabbiss und Arnika zum Beispiel. Der ehemalige Grenzstreifen soll erkennbar bleiben. Um seine lineare Struktur aufrechtzuerhalten, wird das Baumwachstum gebremst. Das Freiland an manchen Stellen ist nötig, um das Überleben mehrerer Tierarten zu sichern und Wanderungen zu erleichtern.
Dort, wo früher Weiden waren, befinden sich nun Teiche, weil in den letzten 15 Jahren die Dämme aufgebrochen wurden. Die Teiche bieten vor allem Enten, Libellen und weiteren Tieren die nötigen Lebensräume, an denen sie sich ungestört zurückziehen können.
Der Vortrag am Nachmittag informierte die Lehrer und uns über das Schülerprojekt eines Erfurters Gymnasiums, und sollte gleichzeitig Inspiration für P- und W-Seminare und zur Unterrichtsgestaltung geben. Dazu gibt es an der genannten Schule Exkursionen wie Vogelbeobachtungen und Gewässeruntersuchung an sogenannten "Geländetagen". Die Schüler sollen dadurch den Anreiz bekommen, auch außerhalb des Projekts die Natur zu schützen.
Alle Lehrer, die wir befragt haben, waren der Meinung, dass das "Grüne Band" eine sinnvolle Einrichtung darstellt. Sie würden gerne selbst Exkursionen mit ihren Klassen dorthin unternehmen, da sie der Meinung sind, dass die Jugend die Grenzgeschichte nicht gut genug kennt - jedoch wäre das ein zu großer Aufwand für alle Beteiligten. Die Schulen, von denen sie zur Fortbildung angereist sind, unterstützen so weit wie möglich die Umwelt mit verschiedenen Gruppen und teilweise auch mit Schulgärten.
Wir sind uns einig: Ein Ausflug zum "Grünen Band" ist informativ. Es würde auch uns gefallen, wenn Exkursionen dorthin in den Unterricht integriert werden könnten, um mehr über dieses Naturschutzprojekt zu erfahren.
Canan Arici, Tobias Drescher,
Elif Merdivan, Züleyha Merdivan,
Johannes Neuerer und Lisa Schott
für die Klasse 10 a
des Gymnasiums Münchberg