Schulbusunfall in Hof Acht Mädchen verletzt

und Sören Göpel
Nicht angeschnallt im Schulbus: Was das selbst bei kleinen Bremsmanövern heißt, mussten Hofer Schülerinnen am Freitag erfahren. Ihr Busfahrer bremste abrupt ab – acht Kinder wurden verletzt. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Peter Gercke

Kleiner Ruck mit großer Wirkung: Ein Schulbus bremst am Freitagnachmittag stark ab. Die nicht angeschnallten Kinder prallen auf die Vordersitze und fallen zu Boden. Drei müssen im Krankenhaus behandelt werden.

 
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Bei einem Schulbusunfall in Hof sind am Freitagvormittag acht Mädchen verletzt worden – allesamt Schülerinnen des Jean-Paul-Gymnasiums. Drei von ihnen wurden vom Rettungsdienst vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, die anderen fünf konnten nach ambulanter Versorgung nach Hause.

Wie die Hofer Polizei am Nachmittag in einer Sondermeldung mitgeteilt hat, ereignete sich der Unfall gegen 11.10 Uhr in der Marienstraße. Der 59-jährige Busfahrer, der zu dieser Zeit nur mit mäßiger Geschwindigkeit unterwegs war, musste an der Ecke Friedrichstraße ein abruptes Bremsmanöver ausführen. Der Fahrer eines vorausfahrendes Autos hatte plötzlich und für den Busfahrer unerwartet stark abgebremst, nachdem die Ampel von Grün auf Gelb gewechselt hatte. Trotz der niedrigen Geschwindigkeit war der Ruck folgenreich: Viele der nicht angeschnallten Kinder wurden von ihren Sitzen geschleudert und verletzten sich. „Wär ich angeschnallt gewesen, wäre das nicht passiert“, sagte eines der Kinder nach dem Unfall, als es wieder zu Hause war.

Wie Stefan Klein, Leiter des Jean-Paul-Gymnasiums, am Nachmittag gegenüber dieser Zeitung erklärte, waren die Kinder – etwa 25 Mädchen zweier fünfter Klassen – auf dem Rückweg vom Schwimmunterricht im Schulzentrum am Rosenbühl. Begleitet wurden sie von einer Lehrerin.

Nach dem Unfall ging die Fahrt zunächst im langsamen Tempo zum Jean-Paul-Gymnasium im Sigmundsgraben weiter. „Dort haben wir die nicht verletzten Mädchen in ein Klassenzimmer gebracht, wo sich unsere Schulsanitäter um sie gekümmert haben“, berichtet Klein. Verständlicherweise seien alle, auch die nicht verletzten Kinder, total aufgelöst gewesen. Viele weinten und standen sichtlich unter Schock. Drei Rettungswagen hielten vor dem Schulgebäude – die Sanitäter entschieden, drei der acht verletzten Mädchen ins Krankenhaus zu bringen.

Wie es ihnen geht, konnte Klein am Freitagnachmittag nicht sagen. „Schwer verletzt war auf den ersten Blick niemand. Die Kinder hatten Beulen, möglicherweise auch ein Schleudertrauma“, berichtete er.

Polizeisprecher Heiko Mettke ging am Freitagnachmittag davon aus, dass viele Kinder nicht länger im Krankenhaus bleiben mussten. Die meisten hätten Prellungen und Schürfungen davongetragen. „Bei einer solchen Meldung fahren die Rettungskräfte natürlich größere Geschütze auf“, erklärte der Polizeisprecher.

Im Sigmundsgraben kam es deshalb zwischenzeitlich zu Verkehrsbehinderungen. Mehrere Rettungswagen und die Polizei standen an der Straße. Und wie immer musste mancher Autofahrer noch mal ganz genau hinschauen.

Vom Schulsekretariat aus wurden die Eltern aller Mädchen, die im Bus waren, gebeten, ihre Kinder abzuholen. Andersherum gingen laut Klein auch jede Menge Anrufe ein am Freitagvormittag. Dass plötzlich so viele Rettungssanitäter zur Schule geeilt waren, fiel natürlich auf. Etliche Eltern erkundigten sich, ob in der Schule etwas passiert war. Für Klein war es deshalb ein langer Freitag. Am Nachmittag war er dabei, einen Elternbrief und Kollegiums-Post zu verfassen. „In solchen Fällen ist umfassende Information vonnöten.“

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