Dann erschienen Bürgermeister Jürgen Schnabel (FWR) und Markus Rödel vom Vorstand des Fördervereins der Schule – und überreichten kleine Geschenke. Und dann, 10.45 Uhr, der Höhepunkt, als die Viertklässler die Zuckertüten übergaben. Davon bekamen die Eltern nichts mit: Sie hatten keinen Zutritt zum Klassenraum, konnten bei Kaffee und Kuchen die Zeit überbrücken. Doch dann stürmten sie den Raum, in dem ihre Kinder saßen. Eine Mutter sprach von Paparazzos – und wirklich: Jede Menge Smartphones waren auf die Klasse gerichtet.
Die Regnitzlosauer Grundschule läuft vierzügig, also von der ersten bis vierten Klasse. „Unser Einzugsbereich erstreckt sich von Nentschau bis Draisendorf, von Prex bis Vierschau“, sagt Schulleiterin Silke Müller. „Heuer lernen bei uns 87 Jungen und Mädchen.“ Acht Lehrerinnen und ein Lehrer sowie der Pfarrer unterrichten die Kinder, zum Personal zählen auch Hausmeister, Sekretärin und Reinigungsfachkraft. Drei von vier Kindern bleiben bis 14 oder 16 Uhr in der Schule: Dort nehmen sie die Nachmittagsbetreuung in Anspruch – in Regie der Volkshochschule. Es gibt Essen, Spielzeit, Hausaufgabenhilfe und Freizeitangebote. Die Schulleiterin lobt ihre Einrichtung: Im Haus der kurzen Wege kenne jeder jeden. „Die Viertklässler sind die Paten der Erstklässler, helfen beim Zurechtfinden und bei Dingen wie dem Schuhe anziehen oder dem Hasendienst, sprich: dem Füttern der vier schuleigenen Langohren.“ Die Lehrer machen Schulkinder aus den Kindergartenkindern. „Aber das dauert heutzutage länger“, sagt Müller und nennt als Ursache die durch Corona verminderten Sozialkontakte – und die nach ihrer Einschätzung veränderte Erziehung. „Die Kinder kennen ihre Grenzen noch nicht so wie früher. Der Lehrer muss mehr Erziehungsarbeit leisten.“