Sicher im Wasser Sechs neue „Seepferdchen“

Christl Schemm
21 Kinder haben am Schwimmkurs der Wasserwacht im Arzberger Freibad teilgenommen. Unser Bild zeigt sie mit ihren Schwimmlehrern und Betreuern sowie Vhs-Leiter Wolfgang Schneider, drittem Bürgermeister Michael Fuchs, zweiter Bürgermeisterin Marion Stowasser-Fürbringer (hinten, von links) und Bürgermeister Stefan Göcking (rechts). Foto: Christl Schemm

Am Schwimmkurs der Wasserwacht Arzberg-Marktredwitz nehmen 21 Jungen und Mädchen teil. Die ehrenamtlichen Betreuer bringen 133 Stunden auf, um die Kinder auf den sicheren Aufenthalt im Wasser vorzubereiten.

 
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Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen, wie eine Forsa-Umfrage zu Beginn dieses Jahres zeigte. 2017 lag demnach der Anteil der Nichtschwimmer im Grundschulalter noch bei zehn Prozent. Wie der Umfrage außerdem zu entnehmen ist, sind weitere 23 Prozent der Kinder nach Angaben ihrer Eltern unsichere Schwimmer. Nur 57 Prozent der Jungen und Mädchen bewegen sich laut ihren Eltern sicher im Wasser. Das sind in etwa so viele wie vor fünf Jahren.

Weniger Bäder – weniger Schwimmer

Die Gründe dafür, dass immer weniger Schülerinnen und Schüler im Kindesalter schwimmen können, liegen auf der Hand: Weniger Schwimmbäder bedeuten weniger Schwimmunterricht und weniger sichere Schwimmer. Viele Hallenbäder wurden wegen der Energiekrise geschlossen. Während der Corona-Pandemie gab es zeitweise überhaupt keinen Schwimmunterricht. Eine Entwicklung, die für Kinder lebensgefährlich werden könne, sagt die zweimalige Schwimm-Weltmeisterin Franziska van Almsick in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Ihrer Ansicht nach sollte schwimmen zu lernen ein Grundrecht sein. Und Fachleute meinen, das Schwimmen müsse den Kindern wie Lesen, Schreiben oder Rechnen vermittelt werden.

In Arzberg bemühen sich die Wasserwacht, die Turnerschaft und die Schulen darum, dass sich möglichst viele Jungen und Mädchen frühzeitig im Wasser gefahrlos bewegen können. Das städtische Freibad bietet dazu optimale Voraussetzungen. Es gibt einen großen Nichtschwimmerbereich, und für diejenigen Kinder, die bereits ein bisschen schwimmen können, werden beim Sportunterricht der Schule zum Üben Bahnen abgesperrt. In den Unterricht und die Aufsicht werden auch Eltern und Großeltern eingebunden, sodass es in den Vormittagsstunden im Wasser und am Beckenrand oftmals so richtig rundgeht.

Sprung vom Beckenrand

Am Schwimmkurs, den die Wasserwachtortsgruppe Arzberg-Marktredwitz seit Jahren immer wieder in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule organisiert, haben in der Zeit von Mitte Mai bis zum Abschluss 21 Jungen und Mädchen teilgenommen. Laut Wasserwacht-Vorsitzendem Hans Wintersteiner haben elf Schwimmlehrerinnen und -lehrer sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Kinder in zwölf Kurseinheiten unterrichtet. Sechs Schülerinnen und Schüler hätten den Kurs mit dem „Seepferdchen“ abgeschlossen. Bei der Prüfung für das Abzeichen, das eigentlich Frühschwimmer heißt, müssen die Kinder die Kenntnis von Baderegeln nachweisen, vom Beckenrand springen und anschließend 25 Meter schwimmen. Außerdem müssen sie mit den Händen aus schultertiefem Wasser einen Gegenstand fischen.

Ferienschwimmkurs im Sommer

Insgesamt haben die Wasserwachtmitglieder laut Wintersteiner 133 ehrenamtlich geleistete Stunden aufgebracht, um die Kinder das Schwimmen zu lehren. Dafür bedankte er sich beim Abschluss des Kurses, zu dem die Kinder mit ihren Eltern ins Freibad gekommen waren. Auch bei der Vhs-Ausstelle mit ihrem Leiter Wolfgang Schneider und der Stadt Arzberg mit Bürgermeister Stefan Göcking an der Spitze, der allen Kindern ein Eis spendierte, bedankte sich der Wasserwacht-Vorsitzende. Mit dem Schwimmkurs sei für die Kinder nun der Grundstein dafür gelegt, dass sie Spaß im Wasser haben können.

Wegen des großen Bedarfs für Kinder, die sich noch nicht sicher im Wasser bewegen können, bietet auch die Schwimmabteilung der Turnerschaft Arzberg erstmals einen Ferienschwimmkurs an. Der Kurs ist laut Abteilungsleiter Fritz Schmidt bereits ausgebucht, sodass auch mit diesem Unterricht weitere Jungen und Mädchen das Rüstzeug für einen ungezwungenen und gefahrlosen Aufenthalt im Schwimmbad bekommen werden.

Open-Air-Kino

Auch Veranstaltungen
 Die Wasserwachtortsgruppe Arzberg-Marktredwitz lehrt nicht nur das Schwimmen und hilft bei der Aufsicht im Freibad, sondern bietet auch gesellige Veranstaltungen an.

Eberhofer
 Der nächste Termin ist am 11. August mit einem Open-Air-Kino und dem neuesten Eberhofer-Krimi „Rehragout Rendezvous“ nach dem gleichnamigen Bestseller von Rita Falk. Die Filmvorführung beginnt um 21.15 Uhr, Einlass ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet neun Euro. Im Schwimmbad gibt es Essen und Getränke. Die Gäste können eigene Sitzgelegenheiten für die Badeplattform mitbringen.

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