Stadtsteinach - „Es dürften jetzt so zwei Jahre sein, dass ich in Stadtsteinach bin“, rechnet Horst Reichert nach. Zweimal im Jahr komme er her, jeweils für acht bis zehn Tage; und das seit 50 Jahren. „Ist doch schon eine Zeit. Hermine, also die Frau Harten, in deren ,Weißen Rössl‘ wir immer logieren, war am 6. Mai nun auch schon 80. Wir sind hier immer gut untergebracht, meine Frau und ich. Die ist ja nun vor drei Jahren gestorben. Dann komm’ ich halt jetzt aleene“, blickt Reichert trotzdem voraus. „Gesundheitlich passt das alles noch. Ich bin jetzt 93; scheine die väterlichen Gene geerbt zu haben. Die sind alle über 90 geworden.“ Reichert nimmt einen Schluck von seiner Gartenlimonade. „Kein Bier“, schmunzelt er, „obwohl ich vom Bau bin. Fünf Stunden Schlaf haben mir gereicht. Dann ging es wieder weiter“, plaudert er aus seinem beruflichen Leben. „Aber mit achtundfuffzicheinhalb hat es dann gereicht; damals konnte man in den Vorruhestand. Meine Frau hat gesagt, dass wir erst ab dann wirklich zusammengelebt haben. Das mag wohl so sein“, berichtet der vormalige Bauingenieur Bürgermeister Roland Wolfrum, der zusammen mit Tourismus-Manager Max Haueis gekommen ist, um ihn als Dauerurlauber in Stadtsteinach seit 50 Jahren zu beglückwünschen.