Schönwald - Die Leidensgeschichte von Wolfgang Kohl beginnt an einem heißen Herbsttag im Jahr 1996. Es ist der 21. September. Der Sozialpädagoge arbeitet seit noch nicht allzu langer Zeit beim Roten Kreuz in Weiden. Als Erziehungsbeistand betreut er junge Intensivtäter - Jugendliche also, die schon einiges auf dem Kerbholz haben. An diesem Tag steht ein Ausflug in das "Fränkische Wunderland" Plech an. Mit im Auto, einem VW-Bus Caravelle, sitzt der 16-jährige Matthias K., der zu dieser Zeit schon 76 Straftaten auf dem Konto hat. Er versetzt Kohl, der am Steuer sitzt, während der Fahrt von hinten zwei brutale Schläge auf den Kopf und tritt, als sein Opfer nach vorne sinkt, mit Armeestiefeln in den Rücken nach. Ein junger Mitfahrer, der Taekwondo beherrscht, überwältigt den Angreifer. Bevor Kohl das Bewusstsein verliert, gelingt es ihm, den Wagen in einer Straßenbucht zum Stehen zu bringen.