Selb 2023 Positive Signale, keine Termine

Das neue Logo der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen im Jahr 2023. Foto:  

Die tschechischen Kommunen an der Grenze wollen sich in die Freundschaftswochen einbringen. Sehr zur Freude der deutschen Organisatoren.

 
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Die Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen bleiben eine Wundertüte: Sie finden statt, aber keiner weiß genau, was dabei passiert – auch nach der Pressekonferenz am Mittwoch im Selber Rathaus. Zwar hat Rita Skalová, Bürgermeisterin der Stadt Skalná, deutlich gemacht, dass neun kleinere Städten enorm an einer Teilnahme an den Freundschaftswochen interessiert sind, zwar hat die Ausführungsgesellschaft Selb 2023 gGmbH ein neues Logo für die Freundschaftswochen präsentiert, allerdings hat Geschäftsführer Pablo Schindelmann noch keine weiteren Termine für das Programm der Freundschaftswochen im kommenden Jahr genannt. Allerdings will die Selb 2023 den Veranstaltungskalender am heutigen Mittwoch im Stadtrat vorstellen. Dort sollen zumindest einige weitere feste Termine genannt werden.

Bislang stehen lediglich zwei Termine fest und wurden auch kommuniziert: Die Eröffnung der Freundschaftswochen am 19. Mai und das Open-Air-Konzert „Dancing Friends“ am 22. Juli auf dem Goldberg.

Neues Logo

Das neue Logo der Freundschaftswochen, das Schindelmann präsentierte, nimmt zwar die Zahl 23 wieder auf, allerdings sind die Ortsnamen Selb und Aš nicht mehr zu sehen. Die ältere Logo-Version mit den Städtenamen solle das Erkennungszeichen der Gesellschaft bleiben, sagte der Geschäftsführer auf Nachfrage.

Das Logo nehme Bezug darauf, dass der Veranstaltungsraum der Freundschaftswochen erweitert werden soll. Nach einem Plan, den Schindelmann zeigte, reicht er von Mitterteich im Süden bis Hof im Nodern und von Marktleuthen bis Skalná und Eger.

Wechsel nach Wahl

Wie Pablo Schindelmann zu Eingang der Pressekonferenz im Rathaus sagte, haben die Kommunalwahlen in der Tschechischen Republik zu einem Wechsel der bisherigen Partner und neuen Zusammensetzungen in den Gremien geführt. Allerdings gebe es ein klares Signal aus der Nachbarstadt Asch, dass man weiter an einer Zusammenarbeit bei den Freundschaftswochen festhalte, „die Detailplanungen brauchen aber noch Zeit“.

Grundsätzlich sei es aber Ziel, interkommunal zu werden und den Fokus nicht ausschließlich auf Selb und Asch zu legen. Wie Schindelmann sagte, gab es kurz nach den Wahlen in Skalná ein Treffen von Vertretern von neun Städten aus der Karlsbader Region. Aus diesem Kreis seien konkrete Willensbekundungen gekommen und auch mögliche Termine benannt worden. Allerdings befinde man sich bei den Terminen noch „in der Feinjustierung“.

Sehr interessiert

Wie Rita Skalová seien viele der Städte an einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit interessiert und auch schon engagiert. So habe man bereits mehrere Projekte, etwa Sanierungen von Kirchen und auch Kulturveranstaltungen umgesetzt. Gerade an ein Treffen der Bürgerinnen und Bürger sei den tschechischen Kommunen sehr gelegen. Die Freundschaftswochen sehe man sehr positiv. „Wir sind der Meinung, dass sie das Zusammenleben fördern.“ Die Grenze gebe es nicht mehr, „wir leben nicht mehr am Ende de Welt“. Diese positive Entwicklung dürfe auch nicht mehr zurückgedreht werden, wie die Erfahrungen mit den wegen Corona geschlossenen Grenzen gezeigt hätten. Auch die Vereine in Skalná hätten signalisiert, dass sie mitmachen wollten. Zudem hätten sich auch Vertreter der Stadt Eger interessiert gezeigt.

Für Bürgermeister Ulrich Pötzsch war dies der eigentliche Meilenstein in der Umsetzung der Freundschaftswochen, die nie nur auf Asch und Selb begrenzt gewesen seien. Der wichtigste Ansatz sei, dass die Freundschaftswochen ein Instrument für die Völkerverständigung in der Region seien. Es sei politischer Wille die Zusammenarbeit und den Austausch zu fördern. Aber eben nicht nur während der Freundschaftswochen, sondern darüber hinaus: „Sie sind ein Signalgeber für die Menschen.“

Riesiger Wert

Zwar arbeiteten die Bürgermeister schon länger zusammen und hätten einige Einzelprojekte umgesetzt. Nun könne man den beiden Regierungen in München und Prag zeigen, welch riesigen Wert die Region habe. Die Freundschaftswochen könnten Impulse geben, damit das Angebot in den Städten auf der jeweils anderen Seite der Grenze bekannt gebe.

Und dafür soll laut Pablo Schindelmann vor allem auch die bestehende Internet-Veranstaltungsplattform BBKult (www.bbkult.net) des Centrums Bavaria Bohemia genutzt werden. Diese Seite wird ab 1. Dezember auch über die Internetseite der Freundschaftswochen nutzbar sein – und das über die die eigentliche Veranstaltungsdauer hinweg. Noch liefen die genaueren Abstimmungen, man werde aber dort zeigen, was es an Terminen in der Region gibt. Damit die Menschen zusammenkommen, brauche es Anlässe. Einen solchen Termin kündigten Schindelmann und Skalová für den 18. Juni des kommenden Jahres an, dann soll es Führungen und ein Fest in Skalná geben.

Bald Details

Grundsätzlich werde sich der Veranstaltungskalender für die Freundschaftswochen noch weiter entwickeln, sagte auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der auch auf das bereits angedachte Sportwochenende und die „Woche der Laien-Musikgruppen“ verwies. Nähere Daten und Details würden in nächster Zeit bekannt gegeben. Rita Skalová verwies auf die Planungsschwierigkeiten und Verzögerungen, die sich wegen der Wahl in Tschechien ergeben hätten. Schindelmann sagte, dass die Eckpunkte nichtsdestotrotz feststünden.

Auf weitere Nachfragen sagte Schindelmann, dass die Selber Partnerstadt Pardubice zu einer Veranstaltung dazukommen werde, was aber über die Städtepartnerschaft organisiert werde. Angesprochen auf mögliche Schulprojekte sagte der Geschäftsführer, dass das Zeitfenster wegen der unterschiedlichen Ferien auf drei Wochen beschränkt sei.

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