Grundsätzlich sei es aber Ziel, interkommunal zu werden und den Fokus nicht ausschließlich auf Selb und Asch zu legen. Wie Schindelmann sagte, gab es kurz nach den Wahlen in Skalná ein Treffen von Vertretern von neun Städten aus der Karlsbader Region. Aus diesem Kreis seien konkrete Willensbekundungen gekommen und auch mögliche Termine benannt worden. Allerdings befinde man sich bei den Terminen noch „in der Feinjustierung“.
Sehr interessiert
Wie Rita Skalová seien viele der Städte an einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit interessiert und auch schon engagiert. So habe man bereits mehrere Projekte, etwa Sanierungen von Kirchen und auch Kulturveranstaltungen umgesetzt. Gerade an ein Treffen der Bürgerinnen und Bürger sei den tschechischen Kommunen sehr gelegen. Die Freundschaftswochen sehe man sehr positiv. „Wir sind der Meinung, dass sie das Zusammenleben fördern.“ Die Grenze gebe es nicht mehr, „wir leben nicht mehr am Ende de Welt“. Diese positive Entwicklung dürfe auch nicht mehr zurückgedreht werden, wie die Erfahrungen mit den wegen Corona geschlossenen Grenzen gezeigt hätten. Auch die Vereine in Skalná hätten signalisiert, dass sie mitmachen wollten. Zudem hätten sich auch Vertreter der Stadt Eger interessiert gezeigt.
Für Bürgermeister Ulrich Pötzsch war dies der eigentliche Meilenstein in der Umsetzung der Freundschaftswochen, die nie nur auf Asch und Selb begrenzt gewesen seien. Der wichtigste Ansatz sei, dass die Freundschaftswochen ein Instrument für die Völkerverständigung in der Region seien. Es sei politischer Wille die Zusammenarbeit und den Austausch zu fördern. Aber eben nicht nur während der Freundschaftswochen, sondern darüber hinaus: „Sie sind ein Signalgeber für die Menschen.“
Riesiger Wert
Zwar arbeiteten die Bürgermeister schon länger zusammen und hätten einige Einzelprojekte umgesetzt. Nun könne man den beiden Regierungen in München und Prag zeigen, welch riesigen Wert die Region habe. Die Freundschaftswochen könnten Impulse geben, damit das Angebot in den Städten auf der jeweils anderen Seite der Grenze bekannt gebe.
Und dafür soll laut Pablo Schindelmann vor allem auch die bestehende Internet-Veranstaltungsplattform BBKult (www.bbkult.net) des Centrums Bavaria Bohemia genutzt werden. Diese Seite wird ab 1. Dezember auch über die Internetseite der Freundschaftswochen nutzbar sein – und das über die die eigentliche Veranstaltungsdauer hinweg. Noch liefen die genaueren Abstimmungen, man werde aber dort zeigen, was es an Terminen in der Region gibt. Damit die Menschen zusammenkommen, brauche es Anlässe. Einen solchen Termin kündigten Schindelmann und Skalová für den 18. Juni des kommenden Jahres an, dann soll es Führungen und ein Fest in Skalná geben.
Bald Details
Grundsätzlich werde sich der Veranstaltungskalender für die Freundschaftswochen noch weiter entwickeln, sagte auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der auch auf das bereits angedachte Sportwochenende und die „Woche der Laien-Musikgruppen“ verwies. Nähere Daten und Details würden in nächster Zeit bekannt gegeben. Rita Skalová verwies auf die Planungsschwierigkeiten und Verzögerungen, die sich wegen der Wahl in Tschechien ergeben hätten. Schindelmann sagte, dass die Eckpunkte nichtsdestotrotz feststünden.
Auf weitere Nachfragen sagte Schindelmann, dass die Selber Partnerstadt Pardubice zu einer Veranstaltung dazukommen werde, was aber über die Städtepartnerschaft organisiert werde. Angesprochen auf mögliche Schulprojekte sagte der Geschäftsführer, dass das Zeitfenster wegen der unterschiedlichen Ferien auf drei Wochen beschränkt sei.