Selb Der Leitwolf bleibt dem Rudel treu

Geht bei den Selber Wölfen jetzt in seine fünfte Saison: Kapitän Florian Ondruschka. Foto: Mario Wiedel

Kapitän Florian Ondruschka geht beim Eishockey-Oberligisten VER Selb in seine fünfte Saison. Das freut natürlich auch den Vorsitzenden.

 
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Selb - Große Freude bei den Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten VER Selb: Kapitän Florian Ondruschka hält den Wölfen ein weiteres Jahr die Treue und geht damit am Selber Vorwerk in seine fünfte Saison, wie der Verein jetzt mitteilt. Der 32-jährige Verteidiger gilt als Führungspersönlichkeit und Integrationsfigur - auf und abseits der Eisfläche.

Für den VER Selb ist die Personalie Ondruschka nach der Vertragsverlängerung von Benedikt Böhringer und den beiden Neuzugängen Hammerbauer und Weidekamp eine weitere richtungsweisende Entscheidung.

Ondruschka kehrte nach elf Jahren Eishockey-Oberhaus und 551 DEL-Spielen vor vier Jahren wieder in seine Heimatstadt Selb zurück und absolvierte seitdem 208 Pflichtspiele für die Wölfe. In seinem im Vorjahr erneut abgeschlossenen Einjahresvertrag, hatte er eine Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr - und die zog Ondruschka jetzt zur Freude aller in Abstimmung mit Trainer und Vorstand.

Ob es danach noch eine weitere Saison geben wird, schließt der im Juni 33 Jahre alt werdende Ex-Nationalspieler nicht kategorisch aus, möchte sich aber noch nicht festlegen. "Natürlich macht man sich in meinem Alter schon Gedanken, wie es nach der aktiven Karriere weitergeht. Auch wenn ich mich immer noch topfit fühle, bin ich inzwischen an einem Punkt angelangt, wo ich langfristige Planungen ausschließe und vielmehr von Jahr zu Jahr schaue", sagt Ondruschka, der im Sommer sein BWL-Masterstudium erfolgreich abschließen wird, um neben dem Eishockey den späteren perfekten Einstieg in das Berufsleben zu haben.

Ondruschka fiebert schon jetzt der neuen Saison - wann immer diese auch angesichts der Corona-Pandemie starten wird - entgegen. Er brennt nach eigenen Worten förmlich auf das neue Abenteuer, das neue Team und Trainer Herbert Hohenberger. Letzterer war für Ondruschka ein wichtiges Kriterium für seine Verlängerung. "Für mich war wichtig, wie es auf der Trainerposition weitergeht. Als klar war, dass Herbert in Selb bleibt, war für mich die Entscheidung sehr schnell gefallen."

Aber warum hat der bald 33-Jährige viel vom im Januar gekommenen Österreicher Hohenberger abhängig gemacht? Dazu Ondruschka: "Wir sind auf einer Wellenlänge, haben mitunter das gleiche Verständnis vom Eishockey und verkörpern eine ähnliche Philosophie. Als ich wusste, dass Herbert weiter mit mir planen möchte, musste ich nicht lange überlegen."

Jetzt können sich beide nochmals richtig "beschnuppern", zumal das Kennenlernen nach der Verpflichtung Hohenbergers bis zum abrupten Saisonende doch relativ kurz war. "Herbert hat nun die Chance, ein neues Team aufzubauen und zu formen. Und ich freue mich riesig darauf, dabei zu sein", betont Ondruschka.

Das Team 2020/2021 wird ein neues Gesicht bekommen, ein erneuter Umbruch im Wolfsrudel steht bevor. Für Ondruschka, der weiterhin mit der Rückennummer 17 und dem "C" auf der Brust aufläuft, muss dies nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. "Ein Umbruch kann auch eine Art Neuanfang oder eine neue Chance sein - unabhängig von unseren Abgängen werden ja auch wieder viele neue Spieler nach Selb kommen", ist der Kapitän fest davon überzeugt, dass der VER wieder mit einer starken Mannschaft ins Rennen gehen wird.

Über die Vertragsverlängerung freut sich vor allem auch Vorsitzender Jürgen Golly: "Natürlich sind wir erleichtert, dass Flo weitermacht. Sportlich brauchen wir über ihn nicht viel zu sagen. Er ist ein absoluter Führungsspieler. Wenn es sein muss, steht er auch mal 40 Minuten in einem Spiel auf dem Eis und stellt den idealen Partner für jüngere Cracks. Letztere kann er neben sich führen wie kein Zweiter, ihm ist die Weiterentwicklung des Nachwuchses sehr wichtig und das sieht man auch." red

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