Selb Der unbekannte Weltkonzern

Die Mitglieder der Senioren-Union Fichtelgebirge mit ihrem Kreisvorsitzenden Willi Müller und dem Vorstandsvorsitzenden Gerald Paul sowie dem Personalchef Dr. Jörg Hüttner von der Firma Vishay Selb Foto: /Adolf Ladenburger

Bei ihrer Visite in der Europazentrale der amerikanischen Firma zeigten sich die Senioren beeindruckt. Die Führung übernahm der Vorstandsvorsitzende persönlich.

 
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Die Senioren-Union der CSU Fichtelgebirge besuchte kürzlich die Firma Vishay in Selb. Kreisvorsitzender Willi Müller freute sich bei seiner Begrüßung, dass Gerald Paul, der Vorstandsvorsitzende dieser „waschechten amerikanischen Firma“, die voll von Deutschland aus geführt wird, persönlich die Führung durchführe.

Mit der nüchternen Feststellung: „Wir kommen überall vor, aber keiner kennt uns“, begann Paul die Vorstellung der Firma Vishay Intertechnology. Vishay sei eine amerikanische Firma, werde an der New Yorker Börse notiert und habe einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden US-Dollar. Die Firma zähle zu den weltgrößten Herstellern von diskreten Halbleiterbauelementen, also Dioden, Gleichrichtern und Transistoren sowie passiven elektronischen Bauteilen wie Widerstände, Kondensatoren und Sensoren. Diese Bauelemente würden in elektronischen Geräten und Einrichtungen fast aller Art eingesetzt. Das Unternehmen sei in der Industrie- und Konsumgüterelektronik sowie Computer-, Automobil-, Kommunikations-, Wehr-, Luft-/Raumfahrt- und Medizintechnik präsent.

Vishay wurde 1962 von Felix Zandmann gegründet und hat seinen Hauptsitz in den USA, in der Nähe von Pennsylvania. Vishay betreibt Produktionsstätten in 17 Ländern und beschäftigt über 23 000 Mitarbeiter. Deutschlandweit ist das Unternehmen aber in Selb zu Hause. Hier ist die Europazentrale des Konzerns.

Der Produktionsstandort Selb ist eine tragende Säule von Vishay. 2021 wurde in eine 500 qm große neue Reinraumanlage investiert. In dieser Anlage sind Maschinen und Arbeitsplätze für die Produktion kleinster elektronischer Widerstände untergebracht.

Drei Räume unterteilen verschiedene Arbeitsbereiche. Sie sind mit gegenseitig verriegelten elektrischen Schiebetüren miteinander verbunden. Eine 30 Quadratmeter große Personalschleuse bietet ausreichend Platz für die Umkleidevorgänge der Mitarbeiter. Auch sie wird aktiv mit Reinstluft gespült und gewährleistet einen Zonenwechsel und sichere Abläufe auf engstem Raum. Materialschleusen sorgen für die sichere Ein- und Ausbringung der sensiblen Bauteile.

Damit war auch klar, dass bei der anschließenden Besichtigung die Senioren die eigentlichen Produktionsräume nur durch eine Glaswand abgetrennt sehen konnten. Für sie war es beeindruckend, wie der gesamte Produktionsablauf unter kontrollierten Reinraumbedingungen stattfindet, denn die hochempfindlichen Bauteile würden schon durch kleinste Verunreinigungen in ihrer Funktion beeinträchtigt.

Nach der Führung sprach Gerald Paul noch speziell über den Standort Selb: „Mit über 800 Mitarbeitern sind wir einer der größten Arbeitgeber der Region. Wir investieren viel in unsere Ausbildung und in die technische Ausstattung. Nur mit Innovation und technologischem Vorsprung können wir vorne dranbleiben.“ Er schloss mit der Feststellung: „Wir sind ein sehr gesunder Betrieb, und mit den Wachstumstreibern Nachhaltigkeit, E-Autos, Kommunikation erwarten wir auch heuer wieder eine Wachstumsrate von 6,5 Prozent.“ Kreisvorsitzender Willi Müller bedankte sich und drückte das aus, was die Seniorinnen und Senioren empfanden: „Unsere Region hat hervorragende Betriebe, weltweit agierend, zukunftsorientiert. Wir können stolz darauf sein!“ W.G.

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