Selb/Hof "Bildung ist das wichtigste Thema"

Möchte für die FDP in den Bundestag einziehen: Gabriel Wölfel aus Selb. Foto: Jannik Jürß Quelle: Unbekannt

Gabriel Wölfel aus Selb tritt für die FDP bei der Bundestagswahl an. Der 22 Jahre alte Student formuliert klare Ziele für die Region.

 
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Selb/Hof - Der junge Selber Gabriel Wölfel ist der Bundestagskandidat der FDP. Die drei FDP-Kreisverbände Wunsiedel, Hof-Land und Hof-Stadt haben den 22 Jahre alten Wölfel am 20. September in Rehau zu ihrem gemeinsamen Kandidaten gekürt. Der Student der Volkswirtschaftslehre an der Uni Bayreuth ist außerdem Landesschatzmeister der Jungen Liberalen in Bayern.

Herr Wölfel, warum entscheidet man sich im Alter von 22 Jahren, für den Bundestag zu kandidieren?

Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, was die Große Koalition in den vergangenen Jahren versäumt hat. Wie kann es beispielsweise sein, dass wir in den wichtigen Zukunftsfeldern wie der Digitalisierung international nur auf Platz 53 landen? Wir müssen eine Politik machen, die die Zukunft und die Menschen im Blick hat und sich nicht nur an aktuellen Symptomen abarbeitet. Im Gegensatz zur aktuellen Politik denke ich auch an die kommenden Jahrzehnte.

Wie haben Sie zur FDP gefunden?

Ich bin 2017 Mitglied geworden, weil mich damals die Bundestagskampagne der FDP mit ihren klaren Visionen für die Zukunft überzeugt hat. Ich wollte nicht nur über Politik schimpfen, sondern sie auch aktiv mitgestalten. Für mich hat sich direkt eine gute Möglichkeit ergeben, aktiv mitzumischen, da wir zu der Zeit einen neuen Kreisverband der jungen Liberalen gegründet haben, den ich als Vorsitzender gestalten durfte.

Rechnen Sie sich Chancen für ein Bundestagsmandat aus?

Natürlich trete ich an, um zu gewinnen. Ich bin aber auch Realist. Ich weiß, das es eine Herausforderung wird.

Bei der Nominierung hatten Sie einen Gegenkandidaten. Wie haben Sie die Delegierten überzeugt?

Die Delegierten kennen mich inzwischen seit mehreren Jahre durch mein Engagement, wissen, dass man sich auf mich verlassen kann, und ich konnte sie mit meinen Vorstellungen für die Gestaltung der Digitalisierung, der Bildung und der regionale Entwicklung überzeugen.

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Bildung. Sie ist das wichtigste Thema für unsere Zukunft. Durch sie erfüllen wir nicht nur das Aufstiegsversprechen unserer Gesellschaft, sondern sichern auch unseren Wohlstand und schaffen eine gerechtere Gesellschaft für morgen. Schon Dahrendorf hatte recht, als er sagte: "Bildung ist Bürgerrecht". Wir müssen unsere Schulen für die Herausforderungen einer digitalisierten und herausfordernden Zukunft vorbereiten. Dafür müssen wir Schulen finanziell gut ausstatten und mehr Freiheiten bieten, statt sie mit Bürokratie zu erdrücken.

Setzen Sie weitere Schwerpunkte in Ihrem Programm?

Ja, wir müssen unsere Region voranbringen. Allein die Infrastruktur vor Ort: Wir sind bahntechnisch noch komplett abgeschnitten, die Bahn-trassen sind noch immer nicht elektrifiziert und es gibt noch immer viele Funklöcher. Sowohl für Unternehmen, aber auch für moderne Technik und die Lebensqualität der Menschen hier ist es wichtig, dass wir bei diesen Themen anpacken.

Wie lassen sich der anstehende Wahlkampf und Ihr Studium zeitlich miteinander vereinbaren?

Ich habe inzwischen schon Erfahrung damit, politische Arbeit und Studium miteinander zu verbinden. Ich bin mit dem Studium auch bereits fortgeschritten und werde bis zur Bundestagswahl fertig sein, sodass ich mich dann voll auf mein Engagement konzentrieren kann.

Sie sind auch Landesschatzmeister der Jungen Liberalen. Welche Ziele haben Sie innerhalb der Partei?

Mein nächstes Ziel ist es, am heutigen Samstag mit einem guten Ergebnis als Landesschatzmeister bestätigt zu werden. Welche Chancen sich mir bieten werden, mich parteipolitisch einzubringen, werden wir sehen.

Verstehen Sie Ihre Kandidatur auch als Zeichen für einen Generationswechsel.

Nein. Um als Partei erfolgreich zu sein, braucht man ein gutes Zusammenspiel von allen, auch zwischen Jung und Alt. Ich glaube, das gelingt uns als FDP Bayern bereits gut, so haben wir als FDP noch viele weitere gute junge Kandidaten für die Bundestagswahl wie etwa Maximilian Funke-Kaiser, den Landesvorsitzenden der Julis Bayern, oder Dominik Winkel, den Bezirksvorsitzenden der Julis Oberfranken.

Die Fragen stellte Andreas Godawa

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