Selb Vielitz bleibt ohne Ortssprecher

Bernd Schaufuß Quelle: Unbekannt

Bernd Schaufuß von den Freien Wählern Selb wollte sich um den Posten bewerben. Aber der Ortsteil Vielitz ist größer, als auch die Stadtverwaltung dachte.

 
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Selb - Eigentlich wollte sich Bernd Schaufuß von den Freien Wählern Selb um den Posten des Ortssprechers für Vielitz und Vielitz-Siedlung bewerben. Dafür hatte er offenbar auch schon 120 Unterschriften gesammelt. Daraus wird aber nichts: Wie die Stadtverwaltung Selb am Donnerstagvormittag mitteilte, kann es für die beiden Ortschaften keinen Ortssprecher geben, da vier Häuser in der Adolf-Kolping-Straße in Selb zur Gemarkung Vielitz gehören. Und in einem davon wohnt Ramona Jülke-Miedl, Stadträtin der Aktiven Bürger. "Dementsprechend kann es keine Ortssprecherwahl geben, da Frau Jülke-Miedl bereits als Ortssprecherin fungiert und somit für die Ortsteilbewohner als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht", schreibt die Stadtverwaltung.

Zur Erinnerung: Ein Ortssprecher wird immer dann gewählt, wenn im entsprechenden Ortsteil keiner der 24 amtierenden Stadträte wohnt. Zusätzlich muss laut Geschäftsordnung des Stadtrates ein Drittel der Ortsteilbewohner die Wahl eines Ortssprechers beantragen.

Nach der Wahl ist der Ortssprecher berechtigt, an allen Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse mit beratender Stimme teilzunehmen und Anträge zu stellen, solange es sich um örtliche Angelegenheiten seines Gemeindeteils handelt.

Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilt, hätte es nach dem Ausscheiden des ehemaligen Stadtrates Rudolf Pruchnow im Ortsteil Vielitz/Vielitz- Siedlung die Möglichkeit eines eigenen Ortssprechers gegeben. Dieser Aufgabe habe sich Bernd Schaufuß annehmen wollen, der auch von Haus zu Haus gegangen sei, um die notwendigen Unterstützer-Unterschriften für eine Wahl zu sammeln. "Nach Prüfung der Unterschriften in der Stadtverwaltung musste allerdings festgestellt werden, dass keine Ortssprecherwahl möglich ist. Die Gemarkung Vielitz erstreckt sich weiter, als wahrscheinlich von den meisten Selbern angenommen", heißt es in der Mitteilung. Nichtsdestotrotz bedankt sich die Stadtverwaltung in dem Schreiben bei Bernd Schaufuß für sein Engagement und bedauert die Unannehmlichkeiten.

Zu dem Thema äußern sich auch die Freien Wähler Selb in einer Pressemitteilung. Wie Vorstandssprecher und Fraktionsvorsitzender Stephan Rummel schreibt, hat sich Bernd Schaufuß, der für die FWS für den Stadtrat kandidiert hatte, bei der Wahl von Niklas Schmidling zum Ortssprecher Selb-Plößberg für seinen Parteikollegen gefreut. Auch Rummel schreibt, dass Schaufuß fleißig in den Ortsteilen Vielitz und Vielitz-Siedlung gewesen sei, um genügend Unterstützerunterschriften für eine Ortsteilsprecherwahl zu sammeln. "Nach dem Ausscheiden von Rudolf Pruchnow aus dem Stadtrat stand der Ortsteil Vielitz/Vielitz Siedlung ohne Stadtrat/Ortsteilsprecher da, so die Auffassung im Selber Rathaus und auch bei den FWS. Und Schaufuß war bereit, hier Verantwortung zu übernehmen und die Lücke zu schließen", schreibt Rummel.

Insgesamt knapp 120 Unterschriften habe Schaufuß im Rathaus vorgelegt, "die Vorfreude auf die Ortsversammlung war groß, wurde sein Vorhaben doch von den Einwohnerinnen und Einwohnern sehr begrüßt." Wie Rummel mitteilt, habe ihn noch am gleichen Tag die Hiobsbotschaft aus dem Rathaus erreicht.

Dennoch werde Bernd Schaufuß den Kopf nicht in den Sand stecken, teilen die Freien Wähler Selb mit. Gerne stehe er den Anwohnerinnen und Anwohnern aus dem Ortsteil bei Fragen und Anliegen zur Verfügung. Als Vorstandsmitglied der FWS werde er diese Anregungen an die FWS-Stadträte Erwin Benker, Roland Schneider und Stephan Rummel weitergeben, die die Themen dann mit in das Stadtratsgremium nehmen wollen. red/Foto: Markus Thoma

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