Sieg in Crimmitschau Die Wölfe melden sich zurück

Nach zuletzt nur einem Punkt aus drei sieglosen Spielen feiern die Selber im DEL2-Derby bei den Eispiraten Crimmitschau einen im Kampf um die Pre-Playoffs sehr wichtigen 3:2-Erfolg nach Verlängerung. Am Sonntag kommt Freiburg in die Netzsch-Arena.

 
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Die Eispiraten Crimmitschau bleiben in dieser Saison ein gern gesehener Gegner der Selber Wölfe: Das heiß umkämpfte DEL2-Derby am Freitagabend gewann das Team von Trainer Sergej Waßmiller im Sahnpark vor 2440 Zuschauern – darunter gut 300 Selber Fans – mit 3:2 (2:0, 0:1, 0:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung. Es war der dritte Sieg im vierten Duell mit den Sachsen in der laufenden Spielzeit. Für die Wölfe – zuletzt mit drei Niederlagen am Stück – ein wichtiger Erfolg, denn damit distanzierten sie im Kampf um die Pre-Playoffs den alten Rivalen auf fünf Punkte. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Stürmer Arturs Kruminsch nach der Partie und wirkte richtig erleichtert. „Crimmitschau hat phasenweise richtig Druck gemacht. Da hat uns Weide (Torwart Michel Weidekamp; d. Red.) brutal im Spiel gehalten.“

„Ich erwarte ein ganz spannendes und interessantes Spiel mit Playoff-Charakter“, hatte Wölfe-Coach Sergej Waßmiller unmittelbar vor der Partie gesagt. Jeder Punkt sei enorm wichtig – auch für Crimmitschau – im Kampf um die Pre-Playoffs und damit den vorzeitigen Klassenerhalt. Beide Mannschaften starteten entsprechend rasant. McNeill hatte für die Wölfe schon nach neun Sekunden die erste gute Möglichkeit, bei den Eispiraten dauerte es 52 Sekunden bis zum ersten ganz gefährlichen Angriff. Der Selber Keeper Weidekamp schien da schon geschlagen, Walsh brachte die Scheibe aber nicht Richtung leeres Tor. Beide Teams gaben weiter Vollgas. So gab es Möglichkeiten fast im 30-Sekunden-Takt.

Wölfe mit breiter Brust

Die Wölfe zeigten trotz der zuletzt kleinen Flaute mit nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen eine gute Körpersprache, spielten mit breiter Brust – und gingen nach sechs Minuten in Führung. Der Ex Selber Walters verlor die Scheibe an Miglio, dessen Vorlage Hammerbauer eiskalt verwertete. Die Partie beruhigte sich in der Folge etwas, ehe Crimmitschau nach zehn Minuten zwei dicke Möglichkeiten ausließ. Auf der Gegenseite hatte Kruminsch im Powerplay den zweiten Treffer auf dem Schläger. Die zweite Strafzeit gegen die Eispiraten wegen zu vielen Spielern auf dem Eis – auch Selb hatte sich das kurz zuvor erlaubt – nutzten die Wölfe dann aber zum 2:0 (19.). Ein gutes Powerplay schloss Vantuch trocken ab.

Die Wölfe hatten zu Beginn des Mittelabschnitts drei richtig gute Möglichkeiten die Führung weiter auszubauen. Das nächste Tor fiel aber auf der anderen Seite. Einen Schlagschuss von Szalco fälschte D`Aoust zum Anschlusstreffer ab. Und die Eispiraten, die in der Pause ihre Sturmreihen umgestellt hatten, machten weiter mächtig Druck, scheiterten aber mehrmals aus aussichtsreicher Position an Weidekamp.

Weidekamp hält Selb im Spiel

Selb fing sich langsam wieder, musste dann aber nach etwas mehr als einer halben Stunde vier Minuten vier Minuten in Unterzahl – 25 Sekunden sogar in doppelter – agieren. Die Wölfe, das statistisch zweitbestes Unterzahlteam der DEL2, überstanden die heikle Phase auch dank Weidekamp, der zwei, drei Mal prächtig reagierte. In der Folge bekamen die Waßmiller-Schützlinge das nun immer nickliger geführte Spiel wieder etwas besser in den Griff. Die letzten beiden guten Möglichkeiten kurz vor der zweiten Pause gab es aber wieder für die Hausherren.

Im Schlussabschnitt gab es wieder ein frühes Überzahlspiel für die Eispiraten. Und dieses Mal klingelte es hinter Weidekamp, der den Schuss von Topcsorer Kanninen durch die Schoner bekam (44.). Das nächste Powerplay für die Hausherren folgte in der 47. Minute nach einem erneut dummen Foul von Miglio (Waßmiller: „Darüber müssen wir reden“). Die Wölfe überstanden die zwei Minuten aber schadlos. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, aber keinen Toren mehr – Verlängerung. Die begann mit einer dicken Möglichkeit für Vantuch, nach 3:29 Minuten war es dann Trska, der die Wölfe zum Sieg und zum zweiten Punkt schoss.

Weiter geht es für Selb mit zwei Heimspielen: am Sonntag (17 Uhr) gegen Freiburg, nächsten Freitag gegen Bayreuth.

Selber Wölfe: Weidekamp (Roelofsen) – Lavallée, Trska, Kania, Reddick, Fern, Schaaf, Silbermann – Schwamberger, Vantuch, McNeill, Naumann, Kruminsch, Miglio, Deeg, Hammerbauer, Gelke, Melnikow, Noack, Woltmann.

Schiedsrichter: Schütz/Kannengießer. – Zuschauer: 2440. – Tore: 6. Min. Hammerbauer (Miglio) 0:1, 19. Min. Vantuch (Trska, Kruminsch; 5-4) 0:2, 24. Min. D`Aoust (Scalzo) 1:2, 44. Min. Kanninen (Lemay, Doherty; 5-4) 2:2, 64. Min. Trska (Schwamberger, Miglio; 3-3) 2:3. – Strafminuten: Crimmitschau 8, Selb 12.

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