Fragen seien immer gut, um beim Gegenüber vorzufühlen, ob ein Gesprächsende gerade ein Affront wäre oder ob ohnehin nicht mehr viel kommt. „Halte ich Sie gerade auf?“ Man könne auch einen Ortswechsel als Frage formulieren: „Soll ich Ihnen was zu trinken holen?“ Diese Sätze kann man auspacken, wenn es Signale für ein Gesprächsende gibt: Der Blickkontakt wird weniger, jemand guckt auf die Uhr, das Handy ist schon in der Hand, die Antworten werden einsilbiger, nennt Kettler als Beispiele. „Daran merkt man, dass die Luft raus ist.“
Politik, Religion und Bundesliga sind tabu
Die Voraussetzung für ein gutes Gesprächsende ist guter Small Talk. Dieser diene der Sympathie, sagt Kettler, deswegen gebe es ein paar goldene Regeln, welche Themen man lieber vermeiden sollte: Man solle nicht zu viel über Negatives reden, „keine ellenlange Ausführungen über Scheidungen oder Krankheiten“, Politik und Religion seien ebenso tabu, da sei die Möglichkeit einer Polarisierung zu groß. Und auch die Bundesliga sei ein heikles Thema – es könnten ja Fans des VfB Stuttgart und Karlsruher SC aufeinandertreffen. „Über Fußball sollte man nur sprechen, wenn gerade Weltmeisterschaft ist. Dann darf man sich auch ganz patriotisch zeigen“, sagt Kettler. Bei dem, was dann noch übrig bleibt, gelte: „Die Kunst ist, sich die Dinge zu merken, die einem erzählt wurden“, sagt sie. So signalisiere man echtes Interesse.