Das Auge des Stiers scheint zu bluten
Sirius besitzt einen ausgebrannten Begleitstern, einen sogenannten Weißen Zwerg. Der Siriusbegleiter ist zwar nur etwa so groß wie die Erde, besitzt aber soviel Masse wie unsere Sonne. Die Materie ist in ihm ungeheuer dicht gepackt. Ein Zuckerwürfel großes Stück aus dieser Sternenleiche wöge auf der Erde einige Tonnen. Trotz seiner hohen Oberflächentemperatur von 30.000 Grad ist der Siriusbegleiter wegen seiner geringen Größe recht lichtschwach und nur in leistungsstarken Teleskopen zu beobachten. Etwas höher als Sirius leuchtet im Südosten Prokyon, Hauptstern des Kleinen Hundes.
Bereits westlich des Himmelsmeridians ist der Stier zu finden mit seinem hellen, orangeroten Hauptstern Aldebaran. Er soll das blutunterlaufene Stierauge andeuten. Aldebaran steht inmitten des Sternhaufens der Hyaden, auch als Regengestirn bekannt. In einem Fernglas mit geringer Vergrößerung wirken die Hyaden besonders eindrucksvoll. Aldebaran gehört allerdings nicht zu diesem offenen Sternhaufen. Mit 67 Lichtjahren Entfernung ist er nämlich nur halb so weit entfernt wie die Hyaden.
Kastor, Pollux und Kapella am Himmel
Ein weiterer offener Sternhaufen im Stier sind die Plejaden, die sieben Töchter des Atlas und der Plejone. Sechs bis neun Sterne sind hier mit bloßen Augen zu erkennen, im Fernglas einige Dutzend. Die Plejaden sind etwa dreimal so weit weg wie die Hyaden, weshalb sie auch dichter gedrängt erscheinen.
Hoch über unseren Köpfen leuchtet ein gelblicher Stern erster Größe, die Kapella im Sternbild Fuhrmann. Zu den Winterbildern zählen auch die Zwillinge, deren beide Sternenketten hoch im Süden in Meridiannähe zu sehen sind. An den östlichen Enden der Ketten stehen die beiden hellen Sterne Kastor und Pollux.
Wintersechseck als Merkhilfe
Die Sterne Kapella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux bilden das Wintersechseck, das man sich leicht einprägen kann. Venus eröffnet den Jahresreigen als Morgenstern. Allerdings ist der innere Nachbarplanet der Erde nicht mehr sehr auffällig. Seine Sichtbarkeitszeit verkürzt sich deutlich. Zu Monatsbeginn geht Venus eine Viertelstunde nach 5 Uhr auf, Ende Januar aber erst eine Stunde später, wenn die Morgenhelligkeit schon bald einsetzt.
Der sonnennahe Merkur bietet im ersten Januardrittel eine bescheidene Morgensichtbarkeit. Unter guten Sichtbedingungen kann der flinke Planet am Morgenhimmel tief im Südosten erspäht werden. Mars taucht noch nicht am Morgenhimmel auf und bleibt unbeobachtbar am Taghimmel.
Der Mond kommt am 11. Januar in Neumondstellung. Die Vollmondposition tritt am 25. ein. Am Abend sieht man dann den Vollmond vor den Sternen des Sternbildes Krebs. Mit seinem hellen Licht überstrahlt der Vollmond den lichtschwachen Sternhaufen Krippe im Krebs.