Die Sozialen Netze sollen für jeden frei zugänglich sein. Das war bisher das Credo des amerikanischen Technologieunternehmens Meta. Doch nun scheint der Konzern aufgrund strengerer EU-Regelungen von seiner Haltung abzuweichen.
Der amerikanische Techkonzern Meta, zu dem die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram gehören, erwägt offenbar eine kostenpflichtige Version dieser Dienste. Bestimmte User würden dann für eine werbefreie Nutzung zur Kasse gebeten werden.
Die Sozialen Netze sollen für jeden frei zugänglich sein. Das war bisher das Credo des amerikanischen Technologieunternehmens Meta. Doch nun scheint der Konzern aufgrund strengerer EU-Regelungen von seiner Haltung abzuweichen.
Nach der Werbung weiterlesen
Bereits mit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 wurden den digitalen Großkonzernen Grenzen aufgezeigt. Weiter verschärft werden soll die Regulierung mithilfe zweier verschiedener Gesetze. Der Digital Services Act (DSA) soll für mehr Sicherheit und Transparenz im Umgang der Plattformen mit Nutzerdaten sorgen. Mit dem Digital Markets Act (DMA) soll die Marktmacht der Konzerne zusätzlich eingeschränkt werden.
Am Mittwoch legt die EU-Kommission weitere Maßnahmen fest und stuft mehrere Tech-Giganten, darunter auch Meta, als sogenannte „Gatekeeper“ ein. Mit dieser Klassifizierung ist es diesen Konzernen künftig nicht mehr erlaubt, Nutzerdaten aus unterschiedlichen Quellen ohne die Zustimmung der User zusammenzuführen.
Bisher bezahlen Facebook und Instagram Nutzer mit ihren persönlichen Daten. Der Konzern sammelt und analysiert die Daten seiner User, um dann möglichst präzise personalisierte Werbung für Unternehmen ausspielen zu können. Die Regulierung des Umgangs mit Daten durch die EU könnte sich demnach auf das Geschäftsmodell des Konzerns auswirken.
Um sich dieser Kontrolle zu entziehen, möchte der Konzern künftig eine kostenpflichtige Version von Instagram und Facebook anbieten. Unter Berufung auf informierte Personen berichtet zunächst die „New York Times“ über die Pläne. Demnach vermutet die New York Times, dass die Menschen in der Europäischen Union aufgrund neuer Gesetze, Vorschriften und Gerichtsurteile möglicherweise bald unterschiedliche Versionen von Verbrauchertechnologieprodukten zu sehen bekommen. Damit wären die Abo-Pläne von Meta ein Paradebeispiel dafür, wie sich ausländische Großkonzerne der europäischen Kontrolle zu entziehen versuchen.
Offiziell bestätigt oder kommentiert hat der Konzern die Pläne nicht. Somit bleibt offen, wann und in welcher Form dieses Modell für die Nutzer zur Realität wird. Klar ist nur, dass es neben dem kostenpflichtigen Abo auch weiterhin eine kostenlose Version mit Werbung geben soll.