Die Sorgen des Kollegen aus Südbayern hätte Klaus Wulf gern mal. „Da hat Ende des Jahres noch der Kämmerer im Jugendamt angerufen und hat gefragt, ob man nicht noch ein neues Jugendzentrum bauen wolle – es sei viel Geld im Haushalt übrig.“ Von derartigen Träumen ist Klaus Wulf weit entfernt: Der Unternehmensbereichsleiter Schulen, Jugend, Soziales und Sport im Hofer Rathaus hat stattdessen einen der am schnellsten wachsenden Arbeits-, Kümmerer- und Ausgabe-Posten der Stadt unter seinen Fittichen. Die Sozialkosten haben sich seit 2010 verdoppelt, allein vom vergangenen aufs laufende Jahr stiegen sie um ein Drittel. „Und es geht weiter nach oben“, sagt Klaus Wulf: Seine erste Schätzung für 2023 beläuft sich auf 34 Millionen Euro. Die soziale Frage gehört zu den Hofer Schlüsselfragen: Schon heuer war die Stadt nahezu lahmgelegt ob der immensen Finanzlast. „Dabei steht es außer Frage, dass wir das alles leisten: Den Menschen zu helfen, ist unsere Pflicht – jeder soll die beste Hilfe bekommen, die er benötigt“, betont Wulf. Und Jürgen Schöberlein, Bereichsleiter bei der Diakonie Hochfranken, zieht den Umkehrschluss: „Hilfe ist eine Leistung, die immer Sinn ergibt – und in Hof gibt es sehr viel davon. Macht sehr viel Sinn. “ Ein Überblick.