Spendenaufruf Familie mit sechs Kindern braucht Hilfe

Christl Schemm

Mehrere Tage liegt eine junge Frau im Koma. Ihr Mann reanimiert sie, doch durch den Sauerstoffmangel bleibt ein Hirnschaden. Nun ist die Mutter von sechs Kindern rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen.

 
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Glück im Unglück hatte eine Mutter von sechs Kindern, als sie vor einem halben Jahr ins Koma fiel. Denn ihr Mann wusste, was zu tun ist, um sie zu reanimieren. Trotzdem ist die junge Frau immer noch auf ständige Hilfe angewiesen. Foto: Gorodenkoff - stock.adobe.com

Maria ist nicht gesund. Ihr Gesicht ist blass, ihre Bewegungen sind langsam und schwerfällig. Immer wieder fallen ihr die Augen zu. Sie muss sich offensichtlich sehr anstrengen, wach zu bleiben. Am Gespräch kann sie sich kaum beteiligen. Müde und schlapp sitzt sie am Küchentisch. Dass sie das heute wieder kann, hat sie vermutlich ihrem Mann zu verdanken. Denn er wusste vor einem halben Jahr glücklicherweise ganz genau, was zu tun ist, als er seine Frau draußen im Garten bewusstlos am Wäscheständer fand. „Ich habe sofort den Notarzt gerufen und begonnen, meine Frau wiederzubeleben“, sagt Daniel S. im Gespräch mit unserer Zeitung – und streichelt seiner Frau den Rücken.

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Ehemann kann seine Frau nicht allein lassen

Er und die 34-Jährige heißen in Wirklichkeit anders. Sie wohnen mit ihren sechs Kindern in einem kleinen Ort im Landkreis Wunsiedel. „Für die Kinder ist es besser, wenn wir nicht erkannt werden“, meint der 46 Jahre alte Familienvater. „Denn sie gehen zur Schule und in den Kindergarten. Es ist nicht gut für unsere Kinder, wenn die Leute wissen, dass wir so wenig Geld haben.“

Dass dem so ist, hat auch mit der Krankheit von Maria zu tun. Denn seit sie krank geworden ist, kann Daniel sie nicht mehr alleine lassen. Rund um die Uhr muss er für seine Frau und die Kinder da sein, sich um den Haushalt und die Betreuung der Jungen und Mädchen im Alter von einem Jahr bis 13 Jahre kümmern.

Dabei hatte die Lebensplanung des Ehepaars für sich und seine Kinder so ganz anders ausgesehen. Als die Familie 2020 vom Landkreis Hof in den Landkreis Wunsiedel umzog und sich ein kleines Haus kaufte, war geplant, dieses nach und nach in Eigenleistung zu renovieren. „Die Kinder sollten ein schönes Zuhause und vor allem auch einen Garten zum Spielen haben“, sagt der 46-Jährige. Einiges hat er in dem über 100 Jahre alten Häuschen auch schon geschafft, damit es wohnlich wird. Doch die plötzliche Krankheit Marias macht der Familie einen dicken Strich durch die Rechnung.

Mehrere Tage im Koma

Als Daniel seine Frau im Mai leblos neben dem Wäscheständer findet, hat sie nach seinen Angaben keinen Puls und atmet nicht mehr. „Ihre Lippen und die Zunge waren blau und ihre Augen starr. Ich habe sofort gesehen, dass sie tot ist, dass sie einen Herzstillstand hat.“ Mit aller Kraft stemmt sich der Mann gegen diese Erkenntnis und beginnt mit der Reanimation. „Dann hat sie ganz langsam wieder angefangen zu atmen. Mehrere Tage lang war meine Frau im Koma“, beschreibt Daniel S. den Zustand seiner Frau, nachdem sie zusammengebrochen war. „45 Tage war sie im Krankenhaus. Sie hatte auch eine Lungenentzündung und viele Tage sehr hohes Fieber.“

Im Entlassbrief des Klinikums berichten die Ärzte von einem organischen Psychosyndrom (OPS) und einem hypoxischen Hirnschaden. Das Hirnorganische Psychosyndrom (HOPS) ist ein Sammelbegriff für neuropsychiatrische Störungen infolge einer organischen Hirnveränderung, deren Ursache zum Beispiel ein Schlaganfall oder ein Tumor sein kann. Der hypoxische Hirnschaden ist eine Hirnschädigung aufgrund eines schweren Sauerstoffmangels im Gehirn. Häufig tritt er nach einem Kreislaufstillstand mit erfolgreichen Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimation) auf.

Hilfe bei allem

Das ist anscheinend bei Maria S. der Fall. Die Folgen sind gravierend. Denn die junge Frau kann weder für sich selbst, noch für ihre Familie sorgen. „Sie braucht bei allem Hilfe“, erläutert ihr Ehemann. „Sie kann nicht alleine duschen, sich nicht alleine waschen. Sie braucht Hilfe beim Anziehen und beim Treppensteigen. Ich muss immer bei ihr sein. Immer wieder versucht sie, im Haushalt etwas zu machen, schafft es dann aber nicht. Sie fängt viel an, macht aber nichts fertig.“

Trotzdem ist das Ehepaar heilfroh, dass Maria jetzt wieder mit der Familie sein kann, auch wenn sie häufig desorientiert ist und immer wieder dieselben Fragen stellt, weil sie offensichtlich nicht einordnen kann, was gerade passiert. „Die Kinder haben wenigstens ihre Mutter“, sagt Daniel nachdenklich.

Da Daniel S. wegen der Krankheit seiner Frau zurzeit nicht arbeiten kann, hat die Familie finanzielle Sorgen. „Wir haben Pflegegeld beantragt. Das wird jetzt noch einmal geprüft. Demnächst kommt der medizinische Dienst“, sagt der Familienvater. Er träumt davon, das Haus Stück für Stück weiter zu renovieren. „Aber ich brauche Material, das kostet viel Geld.“ Außerdem stehe eine Reparatur des 16 Jahre alten Familienautos an. Und: „Ich würde gerne den Kindern mal etwas Besonderes kaufen. Die Kinder sind unser ein und alles. Wir leben für die Kinder.“

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