Sprengkommando in Gundelsdorf Spaziergänger entdecken Fliegerbombe

Rainer Glissnik

Gundelsdorfer müssen am Sonntag evakuiert werden. Zu gefährlich scheint die Situation vor Ort, nachdem der Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht war.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Gundelsdorf - Diesen Sonntagsspaziergang werden sie wohl so schnell nicht vergessen: Spaziergänger sahen im nahen Bereich des Flusses Haßlach in der Verlängerung der Gundelsdorfer Angerstraße eine US-Fliegerbombe. Die Meldung ging im Laufe des Vormittags bei der Polizei ein. Diese nahm Kontakt mit dem Sprengkommando in Feucht bei Nürnberg auf. Zugemailte Fotos wurden dort als Fliegerbombe verifiziert. Um die Mittagszeit war klar, dass es sich um eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt.

Schließlich wurde geklärt, ob gesprengt werden muss oder ob abgewartet werden kann. Es fiel die Entscheidung, noch am Sonntag eine Entschärfung zu versuchen. Sollte das nicht funktionieren, wollte man sprengen. Beim Sprengkörper handelt es sich um eine US-Fliegerbombe von etwa 45 Kilogramm Gewicht. In Erinnerung kamen Berichte von Augenzeugen, die von Notabwürfen eines getroffenen amerikanischen Bombers im Zweiten Weltkrieg berichteten. Bei Bombenangriffen wurden immer wieder Flugzeuge von der deutschen Flugabwehr getroffen. Im Notfall warfen die Flieger ihre Bombenlast ab, damit sie mit dem dann viel leichteren Flugzeug die Chance hatten, an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren.

Ob die Bombe die ganze Zeit am Fundort verborgen lag oder angespült oder freigespült wurde, war am Sonntag unklar. Teilbereiche der Nalser Straße und der Angerstraße mussten evakuiert werden in einem Umkreis von 300 Metern um den Fundort der Bombe. „Aufgrund der möglichen Sprengwirkung soll sich da keiner aufhalten“, erklärte Gerhard Anders von der Kronacher Polizei auf Nachfrage dieser Zeitung. Ungefähr 150 Gundelsdorfer mussten laut Gerhard Anders ihre Häuser verlassen. Teilweise seien sie bei Verwandten untergekommen oder in einer eingerichteten Sammelstelle im Schützenhaus Kronach. Die Evakuierung habe um 17.27 Uhr begonnen. Gegen 20 Uhr habe die Entschärfung gestartet. Vor Ort waren unter anderem Vertreter von THW, BRK, von etlichen Stadtteilfeuerwehren, Landrat Klaus Löffler, die Bürgermeister aus Stockheim und Kronach, Rainer Detsch und Angela Hofmann, Kreisbrandinspektor Joachim Ranzenberger und viele mehr.

Bilder