Stadt Hof zeichnet aus Preise für Kurzfilme

Aysha Foto: /Hofer Filmtage

Die Stadt Hof vergibt zwei Preise für zwei Filme. Der eine erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich mutig gegen Indoktrinierung wehrt.

 
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Hof - Die Stadt Hof vergibt in diesem Jahr erstmalig zwei Kurzfilmpreise, die jeweils mit 2500 Euro dotiert sind. Unter 51 Filmen konnte das Publikum sowohl vor Ort in den Hofer Kinos wie auch noch bis zum 7. November beim Streaming-Festival „plus7days“ abstimmen. Neben dem Jury-Kurzfilmpreis, der an Marlena Molitor für ihren Film „Erwachsen oder sowas“ ging, wurde nun der Publikums-Kurzfilmpreis 2021 ausgelost. Drei Filme kamen in die Endrunde. Dabei entschied sich das Publikum deutschlandweit für „Aysha“ von Cengiz Akaygün.

Der Film zeigt mit eindringlichen Bildern ein bewegendes Dokument der Situation der Menschen in einem fundamentalistischen System. Die zehnjährige Aysha sitzt mit ihrer Schwester in einem Hinterhof im syrischen Afrin, wo eine strenge Frau beide nach den Koran-Versen abfragt. Während Ayshas Schwester die Prüfung vorbildlich besteht, hat Aysha Schwierigkeiten, die Verse zu zitieren. Anders als ihre Schwester lehnt Aysha die ihr auferlegte Mädchenrolle ab und zieht damit den Unmut der Frau auf sich. Als Aysha sich wehrt, eskaliert die Situation.

Der Regisseur Cengiz Akaygün wurde 1979 in Stuttgart als Sohn eines kurdischen Gastarbeiters geboren. Er studierte Kommunikations- und Medienwissenschaften. Später begann er, Filme zu drehen, zunächst Imagefilme, dann auch Kurzfilme. Festivalerfolge feierte er mit „Der Mandarinenbaum“ (2018). Der 13- minütige Film „Aysha“ ist sein vierter Kurzfilm. Auf Platz zwei und drei kamen die Werke „Märtyrer der Strebsamkeit“ von Alexander Peskador und „Free Fall“ von Emmanuel Tenenbaum.

Die Hofer Filmtage wurden 1967 mit Vorführungen von Kurzfilmen gegründet. Häufig sind sie die erste Handschrift von Talenten, als eigenständiges Format sind sie gerade im digitalen Zeitalter der kurzen Aufmerksamkeiten immer wichtiger. Um den Kurzfilm stärker in den Mittelpunkt zu rücken, vergibt die Stadt Hof erstmalig einen Jury- und einen Publikums-Kurzfilmpreis, jeweils dotiert mit 2500 Euro.

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