Stadt Selb Neue Standesbeamtin und personelle Engpässe

Alexandra Steiner hat der Stadtrat zur neuen Standesbeamtin und stellvertretenden Leiterin des Standesamtes berufen. Foto: /Stadt Selb

Alexandra Steiner heißt die neue Mitarbeiterin in der Selber Stadtverwaltung. An anderer Stelle ist die Personaldecke aber offenbar dünner.

 
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Personalien und die Personalsituation haben den Selber Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Dabei haben die Räte beschlossen, die neue Mitarbeiterin im Standesamt, Alexandra Steiner, zur Standesbeamtin und gleichzeitig zur stellvertretenden Leiterin des Amtes zu bestellen.

Wie Haupt- und Rechtsamtsleiterin Nicole Abraham sagte, muss für jeden Standesamtsbezirk die erforderliche Zahl von Standesbeamten bestellt werden. Die bisherige stellvertretende Leiterin des Standesamtes stehe allerdings aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Deswegen hatte der Stadtrat beschlossen, Alexandra Steiner zum 1. Juli einzustellen. Die neue Mitarbeiterin erfülle alle Voraussetzungen und sei auch als Standesbeamtin tätig. Trotzdem müsse sie noch ganz offiziell für den Standesamtsbezirk bestellt werden. Das tat der Stadtrat einstimmig.

Engpässe

Dass es an anderer Stelle durchaus Engpässe gibt, ergab sich aus einer Anfrage von Susann Fischer (Grüne). Sie hatte gebeten, das Radwegekonzept in einer der kommenden Stadtratssitzungen vorzustellen. In der Antwort heißt es, dass für die Ausarbeitung des Konzeptes das Sachgebiet Stadtplanung verantwortlich sei. Allerdings seien die Mitarbeiter seit Frühjahr 2022 mit Bauleitplanverfahren ausgelastet. Da diese Planungen in der Regel wichtig für die Entscheidung und Entwicklung ansässiger Firmen seien, sei deren schnelle Aufstellung wichtig. „Krankheitsbedingte Personalausfälle und unter anderem weitere, nicht vorgesehene Bauleitplanverfahren, wie zum Beispiel die für den Bau der Kindertagesstätte im Bereich der Anschlussstelle Selb-Nord erforderliche Bebauungsplanänderung, erzwingen aktuell die Zurückstellung des Radwegekonzeptes.“ Das Radwegekonzept soll aber Anfang 2024 erarbeitet werden.

Sozialamt zu

Auf das Sozialamt lenkte Erwin Benker (Freie Wähler Selb) die Aufmerksamkeit. Das Amt sei zurzeit geschlossen. Und Benker wollte wissen, wie lange noch? Nicole Abraham antwortete, dass das Sozialamt normalerweise mit zwei Mitarbeiterinnen besetzt sei. Eine befinde sich auf Reha und sei arbeitsunfähig, bei der zweiten stehe eine unaufschiebbare Operation an. Und eine weitere Mitarbeiterin sei im Mutterschutz. „Wir arbeiten an einer Lösung“, sagte Abraham. Allerdings wies sie darauf hin, dass das Sozialamt den Bürger lediglich Hilfestellung gebe: „Wir helfen, aber wir veranlassen keine Leistungen.“ Auch stelle das Sozialamt keine Bescheide aus oder zahle Gelder aus.

Bebauungsplan für PV-Anlage

Den Weg frei gemacht hat der Stadtrat für den Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Erkersreuth, genauer gesagt nördlich der Ortsumgehung zwischen Dorf Plößberg und Lauterbach. Antragsteller sind offenbar zwei Familien. Der Stadtrat beschloss, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Areal aufzustellen und den Flächennutzungsplan zu ändern. Wie Werner Siller vom Bauamt erläuterte, geht es um eine Fläche von über 145 000 Quadratmetern, die Anlage soll eine Leistung von über 18 000 Kilowatt-Peak haben. Das Baugesetzbuch biete für solche Vorhaben die Möglichkeit, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch warb für dieses Projekt. Die Energiewende sei nur machbar, wenn alle mitmachten und ihr Scherflein dazu betrügen. Das Vorhaben stehe der Stadt gut zu Gesicht. Dieser Argumentation – und der Empfehlung des Bauausschusses – folgte der Stadtrat.

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