Stadtbücherei Naila in der Pandemie Gelesen wird immer

Sandra Hüttner
Bibliotheksleiterin Helga Stampf Foto: Hüttner

Die Entleihzahlen der Stadtbibliothek Naila fallen wegen Corona niedriger aus. Trotzdem bleibt der Besuch auf hohem Niveau. Die Zahl der Medien steigt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Naila - Corona macht sich auch zwischen den Bücherregalen bemerkbar: Die Nailaer leihen sich weniger Bücher aus. Die Zahl der Entleihungen in der Stadtbibliothek ist im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 deutlich gesunken: von 24 133 auf 20 158. Diese Zahlen hat Bibliothekarin Helga Stampf in ihrem Jahresbericht dem Hauptausschuss des Stadtrates vorgelegt. Der Grund für das Minus: Auch die Stadtbibliothek musste in der Corona-Pandemie zeitweise schließen.

Gewachsen aber ist der Bestand. Exakt 14 267 Medien gibt es in der Bücherei: 10 587 Bücher, 1319 Zeitschriften sowie 2361 DVDs, Musik-CDs, Hörbücher und Audio-Tonies. . 8950 Besucher haben im vergangenen Jahr die Stadtbibliothek aufgesucht, um Medien zu entleihen, im Internet zu recherchieren oder eine Veranstaltung zu besuchen. Im Jahr 2020 waren es sogar weniger, nämlich 8754.

Beliebte Kinderbücher

Am besten gingen mit 59 Prozent Kinderbücher über die Leihtheke. Das spiegelt sich auch im Alter der Entleiher wider. 48 Prozent sind jünger als 20 Jahre, 16 Prozent zwischen 20 und 40 Jahren, 19 Prozent waren zwischen 41 und 60 Jahren. Die Zahlen entsprechen Stampf zufolge in etwa denen des Vorjahres. „Erstmals angemeldet haben sich 154 Leser“, sagte Stampf. 60 Prozent davon seien Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gewesen. Im Jahr zuvor hatten sich 122 Leser neu angemeldet.

Veranstaltungen fanden in der Pandemie nur sehr wenige statt. Der Autor Ryan R. Ihde präsentierte sein aktuelles Buch „Heiligenbild“, den zweiten Band der „Todsündenreihe“. „Die Lesung wurde musikalisch von Olena Kokidko auf dem Flügel und von Markus Jung am Cello begleitet“, erinnerte Helga Stampf. Und Gert Böhm alias „Gerch“ stellte sein neues Buch „Männer sänn fei scheena Buum“ vor.

Leseförderung

Stampf sprach auch den Sommerferien-Leseclub an, eine Initiative zur Leseförderung. „34 junge Leser von der ersten bis zur siebten Klassen haben sich beteiligt und 359 Bücher gelesen.“ Jeder mit mindestens drei gelesenen Büchern erhielt eine Urkunde und ein Geschenk. Stampf erinnerte zudem an den im Jahr 2019 gegründeten Leseclub für Kinder mit Leseschwierigkeiten, eine bundesweite Initiative der Stiftung Lesen. „Das konnten wir glücklicherweise online aufrechterhalten, da Abiturientinnen aus dem P-Seminar des Hochfranken-Gymnasiums Naila einige Kinder spielerisch zum Lesen motivierten“, erläuterte Stampf.

Neue Einrichtung

Auch mehrere Förderprogramme griffen, sodass die Bibliothek ein „fast neues Gesicht“ erhielt. Im Rahmen des Soforthilfeprogramms für zeitgemäße Bibliotheken „Vor Ort für alle“ erhielt die Einrichtung eine Zuwendung vom Deutschen Bibliotheksverband in Höhe 10 730 Euro. Mit dem Geld schaffte das Haus Tische, Sofas, Sessel, Sitzhocker, einen Medientrog und eine Mikrofonanlage sowie für den Medienbereich die Hörfiguren „Tonie“ an. Auch aus dem Topf des Bundesprogramms „Demokratie leben“ der Koordinierungs- und Fachstelle des Vereins der Evangelischen Bildungszentren im ländlichen Raum in Bayern kamen Mittel für den Kauf neuer Bücher zu den Themen Demokratie, Vielfalt und Extremismus im Wert von 413 Euro; der Zuschuss lag bei 80 Prozent. Darüber hinaus kamen über über 100 neue Kinder- und Jugendbücher, Zeitschriften und digitale Lernsysteme für eine weitere Leseclub-Ausstattung in die Regale, das Geld kam aus dem Förderprogramm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“.

Bürgermeister Frank Stumpf lobte die Leiterin der Stadtbibliothek. „Sie erreichen Jahr um Jahr eine Steigerung, und dank ihres umsichtigen Einsatzes und der vielfältigen Angebote motivieren sie zum Besuch der Stadtbibliothek.“

Bilder