Straßenfest In Wunsiedel sind die Piraten los

Zu dem Fest soll jeder, wenn möglich, sein Spielzeugpiratenschiff mitbringen. Foto: Sascha Fuchs

Ein Straßenfest mit Piratenmotto plant Michael Fuchs, der Inhaber der „Wunsiedelei“, am Gabelmannsplatz. Auch eine „Seeschlacht“ und eine Schatzsuche wird es geben.

 
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Wer wollte als Kind nicht schon einmal Pirat sein? Das dachte sich jedenfalls Michael Fuchs. Als Kind wünschte er sich selbst immer das große Playmobil-Piratenschiff, was er aber nie bekam. Zu Weihnachten im vergangenen Jahr schenkte seine Frau ihm aber endlich seinen Kindheitstraum. Grund genug für Fuchs, nun ein Straßenfest, besser gesagt ein „Piratenfest“, vor seinem Wirtshaus in Wunsiedel, der „Wunsiedelei“, zu feiern.

„Das Brunnenfest ist nur einmal im Jahr, da wollte ich eben noch ein Fest auf die Beine stellen“, sagt Fuchs. Am Wochenende vom 20. und 21. August ist es schon so weit. Und zu dem Piratenmotto hat sich der Wunsiedelei-Inhaber viele Gedanken gemacht: „Wir wollen eine kleine Seeschlacht im Brunnen am Gabelmannsplatz veranstalten. Dazu soll jeder, der auch noch so ein Piratenschiff bei sich zu Hause hat, dieses auch mitbringen. Es wird ein großer Spaß!“

Abenteuergeschichte zur „Seeschlacht“

Zu der „Seeschlacht“ auf dem Brunnen hat sich Fuchs sogar eine eigene Abenteuergeschichte überlegt: „Wir schreiben das Jahr 1778. Wunsiedel hatte damals noch einen Mittelmeerzugang, deshalb gibt es ja auch heute noch die Wasserscheide. Weinfreunde wollten die Wunsiedler damals zwingen, auf ihren geliebten Wein umzusteigen und sich von ihrem Bier loszusagen. Doch in der Seeschlacht gegen die Weintrinker konnten die Wunsiedler sie zurückschlagen. Seither wird in der Stadt nur Bier getrunken. Und dadurch, dass sich das Fichtelgebirge erhoben hat und der Mittelmeerzugang verschwand, kamen die Weinfreunde nie wieder zurück.“

Das alles ist selbstverständlich frei erfunden und auch alles mit einem Augenzwinkern zu betrachten, aber zumindest das Jahr ist kein Zufall: 1778 wurde die Hönicka-Brauerei in Wunsiedel gegründet. „Die Geschichte habe ich neulich auch einem Pärchen erzählt, das hier zu Gast war. Sie haben mir alles geglaubt“, erzählt Michael Fuchs und lacht.

Schatzsuche für jung und alt

Zu einem ordentlichen Piratenfest gehört aber auch eine Schatzsuche. Auch die wird es geben: am Samstag für Erwachsene und am Sonntag für Kinder. Mit Schatzkarte und allem Drum und Dran. Am Samstag gegen 17 Uhr geht es los. Neben der Schatzsuche spielen außerdem die „Gossenpoeten“ aus Nürnberg ihre „Piratenmusik“ und es gibt fränkisch-karibische Grillspezialitäten sowie „piratige“ Crêpes. „Was man unter ‚piratig’ verstehen soll, ist aber auch für mich noch ein Geheimnis, das weiß nur der Crêpes-Bäcker“, sagt Fuchs.

Für eventuelle Unannehmlichkeiten für die Anwohner möchte er sich im Voraus entschuldigen. Der Gabelmannsplatz ist während des Festes gesperrt, und es fallen ein paar Parkplätze in dieser Zeit weg. „Am Samstag ist aber bis 11 Uhr nachts Schluss“, kann Michael Fuchs die Anwohner beruhigen. Das Programm am Sonntag, bei dem vor allem Kinder auf ihre Kosten kommen sollen – Zauberer Wobby ist mit von der Partie –, beginnt um 10 Uhr mit einem Frühschoppen.

Humor in schweren Zeiten

Vor schlechtem Wetter hat er übrigens keine Angst: „Dann gehen wir halt in die Wunsiedelei. Das wird dann vielleicht etwas kleiner, aber das tut der Sache keinen Abbruch.“ Auf die Beine gestellt war das Fest schnell, Fuchs kann auf viele Kontakte und jahrelange Erfahrung zurückblicken: „Es sind viele gute Partner und freiwillige Helfer dabei, auf die man sich immer verlassen kann.“ Vor allem geht es dem Wunsiedler um den Spaß. „Man muss einfach ein bisschen Humor in diese schwere Zeit bringen. Ich bin mir sicher, dass das mit dem Piratenfest gelingen wird.“

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