Was spricht für einen Verbleib in der Kirche?
Die Kirchensteuer ist vor allem für diejenigen viel, die schon wenig im Geldbeutel haben. Und die Steuer zu sparen ist verlockend. Aber, es gibt auch Nachteile bei einem Kirchenaustritt. Für den einzelnen kann sich das ganz konkret auf den Beruf auswirken: Die Kirchen in Deutschland sind unter anderem Träger von Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen und Kindergärten sowie sozialen Einrichtungen. In diesen Einrichtungen gilt ein besonderes Arbeitsrecht, das es den kirchlichen Trägern erlaubt, bei der Besetzung von Arbeitsplätzen Kirchenmitglieder zu bevorzugen bzw. Nichtkirchenmitglieder auszuschließen.
Wer kirchlich heiraten möchte muss, wenig verwunderlich, Mitglied in der Kirche sein. Bei Taufe und Konfirmation bzw. Firmung wünschen die Kirchen, dass beide Eltern Mitglieder der Kirche sind. Auch auf eine kirchliche Beerdigung kann in der Regel nur hoffen, wer zu einer der Kirchengemeinschaften gehört.
In erster Linie kommen die Kirchensteuern aber der Allgemeinheit zu Gute. Viele Menschen, die beispielsweise psychische Probleme haben, in Lebenskrisen geraten, keine Wohnung haben oder vor Krieg und Terror fliehen, werden in kirchlichen Einrichtungen betreut und aufgefangen, die zur Diakonie oder Caritas gehören.