Sturm über Hochfranken „Hendrik“ wütete in der Region

Auf der B2 zwischen Hof und Töpen hat Sturm „Hendrik“ ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Foto: /Frank Mertel

Der Sturm hat auf den Autobahnen, Bahnstrecken und Wohnhäusern Spuren hinterlassen. Bis zu 70 Notrufe pro Stunde gingen bei der Leitstelle ein.

 
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Hof - Der Sturm „Hendrik“ hat am Donnerstagmorgen auch die Region erreicht. Die Feuerwehren sind gefordert. Bis 13 Uhr hatte die Integrierte Leitstelle (ILS) Hochfranken bereits etwa 120 Einsätze wegen des Sturmtiefs Ignatz gezählt. Wie ein Sprecher im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete, lag der Schwerpunkt im westlichen Landkreis Hof und im Landkreis Wunsiedel. Vor allem in höheren Lagen seien Bäume umgestürzt.

Auf der B 173 war am Morgen zwischen Schübelhammer und Gottmannsgrün ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt. Auch auf der Staatsstraße zwischen Heinersreuth und Enchenreuth blockierte ein Baum die Fahrbahn. Umgestürzte Bäume lagen ebenso auf der B 2 zwischen Töpen und der A 72-Anschlussstelle Hof/Töpen.

Autofahrer auf der A 9 mussten zwischen dem Dreieck Bayerisches Vogtland und Berg/Bad Steben aufpassen: Dort lagen einige weggewehte Gegenstände auf der Autobahn, ebenso auf der A 93 in Richtung Süden zwischen den Anschlussstellen Mitterteich-Nord und Mitterteich-Süd. Auf der Staatsstraße 2176 kam es zwischen Kirchenlamitz und Benk wegen umgestürzter Bäume zu Behinderungen, genau wie im Bereich Schwarzenbach an der Saale am Abzweig zum Waldbad Schiedateich und in Weißenstadt. An der A 9 bei Gefrees lag ein Baum auf einer Stromleitung. Der Verkehr wurde dadurch nicht beeinträchtigt.

In Nailaer Ortsteil Marxgrün sind mehrere Bäume auf ein Wohnhaus gestürzt, wie ein Sprecher der ILS Hochfranken berichtet. Ersten Erkenntnissen zufolge ist das Gebäude nicht mehr bewohnbar.

Aufgrund von zahlreichen umgestürzten Bäumen war der Zugverkehr der DB Regio Bayern in Oberfranken auf zahlreichen Streckenabschnitten unterbrochen. Die Züge verkehren jeweils bis zum nächsten Bahnhof und wurden dort bis auf Weiteres zurückgehalten. Es kam zu erheblichen Verzögerungen und Zugausfällen. Probleme gebe es auch auf der ICE-Strecke zwischen Würzburg und Nürnberg, sagte eine Sprecherin der Bahn. Züge würden dort umgeleitet, außerdem sei mit Verspätungen zu rechnen.

Aufgrund der durch das Sturmtief Ignatz verursachten Schäden an der Infrastruktur wurde der Zugverkehr im Vogtland, Ostsachsen und Nordbayern aus Sicherheitsgründen eingestellt. Betroffen waren die Netze von Alex, Vogtlandbahn und Trilex. Die Verbindungen der Oberpfalzbahn und Waldbahn wurden so lang wie möglich aufrechterhalten, das teilt die Länderbahn am Donnerstagmittag mit.

Die Züge fuhren nach Möglichkeit noch mit verminderter Geschwindigkeit bis zu ihrem Endbahnhof. Wo es erforderlich war, verblieben die Züge zur Sicherheit der Fahrgäste auf ihren letzten Unterwegsbahnhöfen. Es war nicht möglich, Busnotverkehr zu organisieren. Das Länderbahn-Personal kümmere sich bei Bedarf um die Fahrgäste. Aufgrund der prognostizierten langen Dauer des Sturms ist eventuell am Freitag noch mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Die Räumtrupps werden ihre Arbeiten erst nach Abflauen des Windes aufnehmen können, um die Kolleginnen und Kollegen nicht zu gefährden.

Wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte, rissen die Notrufe nicht ab. „Wir hatten am Morgen 70 Anrufe stündlich“, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung. Besonders im nördlichen Bereich von Oberfranken hinterlasse der Sturm seine Spuren. „Zum Glück hatten wir bisher keinen Personenschaden.“

Die Einsätze der Rettungskräfte reichten von Gefrees, über Hof, Münchberg, Kulmbach, Bayreuth bis Gräfenberg. Immer wieder gab es auch Verkehrsbehinderungen aufgrund von Gegenständen auf der Fahrbahn. In Burgkunstadt sei ein Baum auf ein Haus gekracht, sagte die Sprecherin. red

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