Am Montag ist die jüngste Sitzung gewesen: Tathergangsrekonstruktion. Was war passiert, dass der Mann am Ende seine Frau geschlagen hat? Was ging dem voraus, wie hat sich der Täter gefühlt, wie ging es danach weiter? Und: Sieht er es hinterher ein? „Viele Täter rufen uns von sich aus an, oder aber, es liegt ein Beschluss des Familiengerichts vor, dass sie sich bei uns melden müssen“, sagt Bianca Galle vom Verein Systep. Der Sozialträger ist die einzige Fachstelle Oberfrankens für Täterarbeit, im vergangenen Jahr hatte er Kontakt zu 35 Männern, die ihrer Partnerin Gewalt angetan hatten. Eines der zwei großen Probleme: „Gewalt“ ist für viele nicht so eindeutig zu definieren wie für die Fachleute – es geht nicht nur um den physischen Schlag ins Gesicht. Das zweite: So viel Opferschutz es gibt, so dünn ist die Täterarbeit bislang aufgestellt – der Freiwilligkeit wegen und, weil es dafür in der Region noch kaum Strukturen gibt. Das soll sich ändern.