Tag der Ausbildung Studentin schnuppert Praxisluft

red
Lisa Eckart im Kindergarten. Die Studentin Foto: /Die Kita

Im Kulmbacher Unternehmen „Die Kita“ sammelt Lisa Eckart wertvolle Erfahrungen. Am heutigen „Tag der Ausbildung“ macht der Arbeitgeber auf diverse Möglichkeiten für Praktika aufmerksam.

 
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Kulmbach - Mit Eigeninitiative und Kreativität absolviert die Studentin Lisa Eckart derzeit ein Praktikum in der Leitungsebene der Einrichtung „Die Kita“. Dort verbindet die staatlich anerkannte Erzieherin ihre Erfahrungen aus dem Alltag in den Kindertagesstätten mit den Anforderungen der Verwaltung und Steuerung. Der „Tag der Ausbildung“ erinnert laut einer Pressemitteilung an die Vielfalt und Notwendigkeit professionellen Lernens, die auch in dieser Einrichtung gefördert wird.

Wie kann man jedes Kind so fördern, dass es das Thema „Sommer“ im Jahreskreislauf mit all seinen Sinnen erfasst? Wie vermittelt man Respekt, aber keine Angst vor Zecken? Diese Gedanken beschäftigten die Lisa Eckart in den warmen Monaten der vergangenen Jahre. Heute muss sie andere Themen, das Kindeswohl anderweitig betreffend, bewältigen, unter anderem: Wie kann die „Die Kita“ die Hygienekonzepte in der Pandemie so umsetzen, dass die Kinder einen möglichst unbeschwerten Sommer erleben? Was dürfen die Einrichtungsleitungen unternehmen, was müssen sie beachten? Wie viel Personal steht nach dem Sommer zur Verfügung? Denn die 31-Jährige aus Burghaig absolviert derzeit ein vierzehnwöchiges Praktikum auf Führungsebene.

In der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ Thurnau lernte sie zunächst die Anforderungen an eine Einrichtungsleitung kennen und gewann einen neuen Blick auf den dortigen Alltag, den sie aus anderer Perspektive bereits erfahren hatte: Die Erzieherin hat in der Vergangenheit schon im Paul-Gerhardt-Kindergarten gearbeitet und war später als Gruppenleitung in der Integrativen Montessori-Kindertagesstätte Waaggasse tätig. „Aber mein Ziel, schon während der Ausbildung, war schon immer eine Kindergartenleitung“, erzählt die junge Frau.

Neben ihrem Studium der Sozialen Arbeit an der SRH Fernhochschule blieb sie zunächst weiter im Dienst für die Kinder, ehe sie im August 2020 vom berufsbegleitenden in ein Vollzeitstudium wechselte. Obwohl sie im Rahmen dessen zunächst an ein Praktikum in der Altenpflege dachte, schlug ihr bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst die Fachbereichsleiterin Elke Wuthe eine Praxiszeit in ihrem Ressort vor: „Ich kannte Lisa und dachte mir: So jemanden kann die Die Kita brauchen!“, erzählt sie. Durch die Pandemie verschob sich zwar der geplante Start des Praktikums mehrmals, doch heute unterstützt Lisa Eckart die Fachbereichsleitung im Büro in der Klostergasse bei Verwaltung, Organisation und Koordination.

Anfangs war die 31-Jährige verblüfft über das Arbeitspensum ihrer Chefin: „Dass dieses riesige Aufgabenspektrum von einer Person gemeistert wird, ist bemerkenswert!“ Heute bewundert sie deren Hintergrundwissen für die verschiedensten Bereiche ob Finanzierung, Personalwesen oder politische Zusammenhänge.

Besonders interessant sind dabei auch die Inhalte, die man nicht in der Theorie lernen kann: Wie kommuniziert man als Leitung? Wie geht man mit Kommunalpolitikern oder Förderern richtig um? Wie mit Eltern, die Kritik üben?

Die Begleitung bei solchen Gespräche ist für Lisa Eckart wertvoll. Durch die corona-bedingte räumliche Trennung ihres Arbeitsplatzes ist ihr zwar kein lückenloser Eindruck des Gesamtalltags möglich, doch dafür sei die Betreuung durch Elke Wuthe und ihr Team sehr gut. „Vielleicht muss man während der Corona-Krise etwas mehr Eigeninitiative zeigen, mehr von sich aus fragen, doch wenn man etwas will, dann schafft man das auch!“, weiß die Studentin.

Keine ihrer Fragen sei mit „Ist halt so!“ beantwortet worden, sondern mit Fachwissen und Hintergrundinformationen. Regelmäßige Fortbildungen auf Rat der Leiterin, wie etwa die Teilnahme am „Kongress für frühkindliche Bildung“ oder ein „Webseminar zu unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten“ vervollständigen die fachlichen Inhalte. Der Wechsel zwischen Präsenz- und Home-Office-Phasen ermöglicht der Mutter einer Tochter und deren Familie zudem ein flexibles Arbeiten.

Ob sie nach ihrem Bachelor-Abschluss weiterstudieren oder eine Leitungsfunktion im Bereich der Kindertagesstätten übernehmen möchte, ist noch unsicher. Ihre Wünsche für ihre Kolleginnen und Kollegen formuliert sie jedoch klar: „Ein niedrigerer Betreuungsschlüssel, mehr Zeit am Kind, mehr Wertschätzung in der Gesellschaft!“ Kita-Leiterin Elke Wuthe könnte sich die junge Frau gut in ihrem Team vorstellen: „Als jemand, der den Alltag in den Kindertagesstätten kennt, aber auch von der immensen Verwaltung und rechtlichen Aspekten auf Leitungsebene weiß. Dafür braucht man auch Power, die hat Lisa!“

Nicht nur am heutigen „Tag der Ausbildung“ werden die Bereiche Aus- und Weiterbildung sowie die Bindung von Fachpersonal in der Kita groß geschrieben. Regelmäßige Fortbildungen für die Mitarbeitenden, die tarifgebundene Bezahlung mit Weihnachtsgeldzahlung und 30 Tagen Urlaub im Jahr sowie eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge machen das Kulmbacher Unternehmen für Kinderpfleger, Erzieher und Studierende attraktiv, heißt es in der Pressemitteilung. Der Arbeitgeber bietet verschiedene Praktika an. „Die Kita“ betreut in ihren Kindertagesstätten Kinder zwischen sechs Monaten und zehn Jahren in Stadt und Landkreis Kulmbach. red

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