Spezialeinheiten der Nationalgarde sind vor Ort im Einsatz, Berichten zufolge gibt es Festnahmen. Ob und wie viele Täter bereits gefasst oder getötet wurden, ist aber nicht bekannt. Stattdessen tauchen immer wieder neue Bilder von Leichen auf und von Menschen, die in Krankenhäuser gebracht werden. "Herrgott", stammelt ein Mann, der leblose Körper auf der Straße vor den Eingängen filmt, völlig erschüttert. Westliche Botschaften hatten zuletzt vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt.
Täter sind noch auf der Flucht
In der Crocus City Hall gibt es mehrere Veranstaltungssäle, die auch für Messen genutzt werden. Es ist eine der beliebtesten Freizeitstätten für die Moskauer und die Menschen im Umland der russischen Hauptstadt. Nach dem Anschlag bleiben in Moskau nach Behördenangaben am Wochenende Theater und Museen geschlossen. Großveranstaltungen sind abgesagt - und auch in anderen Städten werden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.
Unklar war, wie trotz der scharfen Sicherheitsvorkehrungen in Moskau und der extrem strengen Kontrollen bei Veranstaltungen, die bewaffneten Männer in die Crocus City Hall gelangen konnten. Besucher von Konzerten werden durch Metallrahmen geschleust. Ihre Taschen werden genauestens durchsucht.
Ukraine weist Vorwürfe zurück
Die Gruppe Piknik um Leadsänger Edmund Schkljarski, die auftreten sollte, stammt noch aus sowjetischer Zeit. Zu Russlands Krieg gegen die Ukraine hat sie sich nicht öffentlich positioniert, stand aber wegen eines vergangenen Auftritts auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim nach der Annexion durch Moskau in der Kritik.
Vertreter aus Kiew weisen unterdessen eine Verwicklung in die Tragödie klar von sich. "Die Ukraine hat im Unterschied zur Russischen Föderation niemals terroristische Methoden der Kriegsführung, Terrorismus als solchen angewandt", betont Mychajlo Podoljak, Berater von Präsidentenbürochef Andrij Jermak, in einer Videobotschaft.