Theater Hof Jubel vor der Ballett-Premiere

Märchenhaft und bewegt: Denis Mehmeti und Tania Angelovski von der Ballettcompagnie des Theaters Hof. Foto: /Thomas Neumann

Der Strawinsky-Ballettabend mit „Feuervogel“ und „Petruschka“ erregt vor der Premiere Aufmerksamkeit. Schon in der Soiree gibt es Jubel von überraschend vielen Besuchern.

 
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Was in einem Theater auf der Bühne passiert, gerade beim Ballett, da werden Intuition und Interpretation oft zu Geschwistern. Und richtig spannend wird es, wenn das nicht sofort Erklärbare im Parkett geschieht. Es ist Soiree, ein Erklärabend. Das Theater Hof stellt vorab den Strawinsky-Doppelballettabend „Der Feuervogel/Petruschka“ vor, der am 21. Januar in die Premiere geht. Und es wird schwierig für eine dreiköpfige Familie, drei Plätze nebeneinander zu zu ergattern. Im Großen Haus. Ein paar Reihen sind gesperrt – der Abend unterbricht die Proben – und mindestens 250 Menschen wollen sehen, was es bald zu sehen gibt. Eine Liebeserklärung des Publikums an das Theater und die übers Jahr weniger präsente Ballettcompagnie. Sehnsucht nach Tanz.

Märchen, Puppen, Prinzessinnen, ein finster-mythischer Zauberer und ein junger, ungestümer Held. Die Tänzerinnen und Tänzer haben viel zu erzählen in der nächsten Woche. Während der Soiree hat Dramaturg Karl-Hans Möller die Hauptrolle. Er führt durch den Abend, spricht mit dem Choreografen Torsten Händler, der in Hof gesetzten Ausstatterin Annette Mahlendorf und Ivo Hentschel, der als musikalischer Leiter die Hofer Symphoniker durch die vor 100 Jahren revolutionäre Musiks Strawinskys führen wird. Einblicke, die die Besucher für die Tanzwelt empfänglich machen sollen. Und wenn dann einer an der Kasse gleich Karten kauft, ist dieser Hintergedanke auch bedient.

Noch war die wallende Vorhangwelt, die Mahlendorf ersonnen hat, nur in Grau zu sehen, das Licht während der Aufführung wird es stimmungsvoller werden lassen. Noch hängen die Kostüme nur an Puppen und noch tanzt die Compagnie im Sportdress. Der Beifall aus den Reihen der Besucher aber ist schon aufführungsreif. „Im Prinzip sind die Kostüme Sportsachen“, erklärte die Ausstatterin. Auch wenn das Feuervogelkleid mit seinem Rot heraussticht, die Tänzerin muss darin Arme und Beine in ungeahnte Höhen schwingen können. Was sie damit meint, zeigt die Compagnie. Die Musik kommt heute Abend nur vom Band, alles noch recht prosaisch. Aber das reicht schon für aufgeregte Foyer-Gespräche. Das Publikum geht, die Proben laufen wieder an.

Der Strawinsky-Ballettabend am Theater Hof feiert am 21. Januar um 19.30 Uhr Premiere. Die beiden nächsten Aufführungen sind am 28. Januar und am 12. Februar zu sehen. Es gibt noch Karten.

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