Vorurteile überwinden und Applaus ernten

„Warum wir gerade dieses Stück ausgesucht haben?“, fragt Regisseur Georg Mädl im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Autorin Angelika Bartram habe ihn überzeugt. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe schon mehrere Stücke von ihr gespielt: „Hannibal Sternschnuppe“, „Das Hexenlied“ und „Mondragur sowie die „Geschichte vom goldenen Ei“. Sie seien bei den Kindern gut angekommen. Das gleiche gelte für „Die Therapeutin“ bei den Erwachsenen.

Begeistert sei der Regisseur davon, wie das aktuelle Stück Vorurteile hinterfragt: „Es ist ein bezauberndes Märchen, das zudem eine wichtige Botschaft mit auf den Weg gibt: Die rote Prinzessin Karmesina verabscheut blau, der blaue Prinz Kobald wiederum rot. Warum? Weil es ihnen so beigebracht worden ist! Und das haben die beiden auch nie hinterfragt.“ Beim ersten Treffen sind sie sich zunächst nicht einig und der Konflikt artet aus. Aber bald entwickeln sie Sympathien für einanderen und finden schließlich zueinander.

Mit Spielsteinen, mit denen das Bühnenbild jeweils umgebaut wird, und durch die musikalische Begleitung von Roland Jonak vermittelt das Stück den Kindern zudem, dass heutzutage nicht alles aus dem Computer kommen muss und „Magie auch ganz handgemacht sein kann“, so Georg Mädl. Zudem binden die Schauspieler die kleinen Gäste immer wieder ins Geschehen ein und stellen Fragen.

In ihrer allerersten Rolle überzeugt Magda Ruppert als Prinzessin Karmesina. Exzellente Unterstützung erhält sie dabei von den „alten Hasen“ der Theatergruppe: von Ulli Schmidt als ihrem Diener Karmino, Georg Mädl als Prinz Kobald und als Drache sowie Carolin Wagner als tausendjährige Kröte Clothilde und als Herrin der blauen Stunde. Die Kinder aus Kulmbach, Untersteinach, Ludwigschorgast, Marktleugast, Marktschorgast, Veitlahm und Neudrossenfeld schienen von den Darbietungen der Akteure jedenfalls restlos begeistert.

Am Sonntag um 15 Uhr findet eine öffentliche Aufführung von „Kobald und Karmesina“ statt. Karten gibt es direkt vor Ort an der Tageskasse.