Theatralische Entscheidungshilfe Nach dem Abi in die Pflege?

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Studien- und Berufsberatung einmal anders: Mit schauspielerischem Talent und Humor informierten die Gymnasiasten ihre Zuhörer über berufliche Perspektiven in der Pflege. Foto: pr.

Es ist ein noch sehr ungewöhnlicher Weg, der aber tolle Chancen bietet. Diese präsentierten Schülerinnen des Otto-Hahn-Gymnasiums Marktredwitz bei einer szenischen Studienberatung in der Stadthalle Marktredwitz auf.

 
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Mit dem Abitur in der Tasche in einen Pflegeberuf einzusteigen, klingt für viele noch ungewöhnlich. Doch längst bieten sich für junge Menschen auch hier interessante Karrieremöglichkeiten, wie sechs motivierte Schülerinnen der Jahrgangsstufen acht und zehn des Otto-Hahn-Gymnasiums auf imponierende Weise herausgearbeitet haben, heißt es in einer Mitteilung der Schule.

Fachmann an der Hand

Bereits seit 2020 touren der Theaterpädagoge Jean-François Drožak und sein Team im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege durch Bayern und vermitteln mit einer „szenischen Talkshow“, was die neue generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft und das Studium der Pflege ausmacht.

Unter Leitung von Sebastian Eilers, dem früheren langjährigen Choreografen der Luisenburg-Festspiele, entstand in diesem Rahmen eine szenische Berufsberatung, die beim Publikum Eindruck hinterließ.

Experten aus der Region als Quelle

Für die Theaterproduktion hatten die Jugendlichen zuvor berufserfahrene Experten aus der Region interviewt, die in pflegerischen Gesundheitsberufen arbeiten, an einer Hochschule lehren oder studieren. So erhielten sie einen Einblick in deren Berufsalltag.

Denn bereits seit 2004 bietet das duale Studium die Chance, eine Ausbildung im Pflegebereich mit einem Studium, etwa der Pflegewissenschaft, zu verbinden. Neuerdings ist an deutschen Hochschulen nun auch ein reines Pflegestudium möglich.

Führungsaufgaben in Krankenhäusern und Altenheimen

Die szenische Berufsberatung rückt genau diese Perspektiven in den Blickpunkt: Dringend gesucht werden bekanntlich im Bereich der Pflege Fachkräfte und junge Menschen, die über vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten Karriere machen, Führungsaufgaben in Krankenhäusern und Altenheimen übernehmen, in Beratungsstellen tätig werden oder sich als Spezialisten selbstständig machen wollen.

Stefan Niedermeier, Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums, hieß eingangs die Gäste willkommen, darunter den Bürgermeister der Stadt Marktredwitz, Horst Geißel, zahlreiche Eltern und die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen zehn und elf, die sich ja ihrem Schulabschluss nähern und daher an beruflicher Orientierung besonderes Interesse haben.

Die Stadt hatte für dieses Theaterprojekt die Stadthalle zur Verfügung gestellt. So habe die Theatertruppe ideale Bedingungen vorgefunden, und die Atmosphäre während der Aufführung sei für alle Beteiligten und das Publikum nicht zuletzt aufgrund der stimmungsvollen Ausleuchtung und der hervorragenden Akustik sehr beeindruckend gewesen, hieß es.

Fachleute stehen Rede und Antwort

Sebastian Eilers moderierte gekonnt und souverän die kurzen Interviews mit den erwähnten Fachleuten aus dem Bereich der Pflege, in denen vielfältige Einblicke in dieses Berufsfeld zu gewinnen waren. Zu Wort kamen Gabriele Fley, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, sowie Nicole Unruh und Julia Knauz, beides Lehrerinnen an den Berufsfachschulen für Pflege, Altenpflege und Altenpflegehilfe des bfz Marktredwitz. Vom Klinikum Bayreuth waren Pflegedienstleiter Bastian Fütterer und die studierte Pflegefachkraft und Praxisanleiterin Marie Berghold zugegen. Die Berufsfachschule für Pflege beim Klinikum Fichtelgebirge vertrat Sandra Baldszus.

Im Anschluss präsentierten die Schülerinnen die dazu von ihnen entwickelten kurzen Theaterszenen. Dabei bewiesen sie bemerkenswertes schauspielerisches Talent, und auch der Humor kam in etlichen Passagen nicht zu kurz. So ist es kein Wunder, dass das Publikum nach jeder Sequenz begeistert applaudierte.

Projekt auch in kommendem Jahr geplant

Am Ende der Aufführung waren die zufriedenen Besucher um einige Erkenntnisse reicher und konnten sich an Ständen im hinteren Bereich der Stadthalle zusätzliche Informationen beschaffen. Da die Veranstaltung, die von Gregor Nagengast, dem Koordinator für berufliche Orientierung und Beratungslehrer am Otto-Hahn-Gymnasium, koordiniert worden war, ein voller Erfolg wurde, ist für das kommende Schuljahr bereits wieder ein Theaterprojekts in Planung.

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