Grüne Unternehmen für den Gewerbepark

Thiersheim - Der neue Bürgermeister der Marktgemeinde Thiersheim Werner Frohmader hat sich mit dem ebenfalls neuen Wunsiedler Bürgermeister Nicolas Lahovnik zu einem Vier-Augen-Gespräch über den Interkommunalen Gewerbepark Thiersheim - Wunsiedel getroffen. Es sei vertrauensvoll gewesen, sie hätten ähnliche Ansichten. Beide wollen nicht die große Industrie, sondern eher "grüne Unternehmen" ansiedeln, zum Beispiel als Ergänzung zum Energiepark in Holenbrunn, informierte das Gemeindeoberhaupt die Marktgemeinderäte in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Am 2. Juli wird es ein Abstimmungsgespräch im Landratsamt geben, danach erfolgen Gespräche mit dem Zweckverband.

Aufgrund der Abstandsregelung tagte der Marktgemeinderat wieder im katholischen Pfarrheim Thiersheim. Wichtigster Punkt der öffentlichen Sitzung war die Feststellung der Jahresrechnung 2019. Bereits zum 21. März hat das Gremium den Haushalt 2019 in Einnahmen und Ausgaben mit 3 550 000 Euro im Verwaltungshaushalt und 2 824 000 Euro im Vermögenshaushalt verabschiedet. Anfang Juni hat ihn der Rechnungsprüfungsausschuss mit Susanne Klughardt, Rolf Küstner und Gerhard Lang unter dem Vorsitz von Martin Kneidl gründlich geprüft, Robert Lang war als Gast dabei. Alle dabei auftretenden Fragen konnten von Stefanie Stöhr, die erst seit einem knappen Jahr Leiterin der Kämmerei ist, direkt beantwortet werden. Die außerplanmäßigen Haushaltsüberschreitungen waren unabweisbar und wurden genehmigt, die Jahresrechnung festgestellt und die Entlastung erteilt.

Es folgten Sachstandsberichte zu laufenden Projekten. Die Sanierung der Schule mit Pausenhalle und Lehrerzimmer soll über das Finanzausgleichsgesetz erfolgen, der Antrag auf Förderung ist gestellt. Die Süd- und Westseite des Gebäudes werden energetisch saniert. Die Aula erhält ein neues Dach, im Außenbereich wird mit wenig Aufwand ein "Grünes Klassenzimmer" gebaut. Bürgermeister Werner Frohmader sieht darin eine gute Mischung aus traditioneller und moderner Dorfschule.

Im Baugebiet "Am Sonnenhang" werden 36 Parzellen für Wohnbebauung geschaffen. Vier Parzellen sind bereits verkauft, vier weitere wurden getauscht, acht sind reserviert. Die Arbeiten liegen gut im Bauzeitenplan, so ist das Regenrückhaltebecken zeitgerecht fertig geworden. Mit der Beschaffenheit des Bodens gibt es Schwierigkeiten, Wasser versickert sehr schlecht. Das konnten die Gemeinderäte selbst überprüfen, denn Bürgermeister Frohmader hatte zur Veranschaulichung eigens Eimer mit verschiedenen Bodenproben mitgebracht. Für diese bisher nicht eingeplanten Arbeiten muss mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden.

Die gemeindlichen Aufgaben für den Neubau des Senioren-Servicehauses Thiersheim sind abgeschlossen. Die Gemeinde hat noch keine Zusage für den Baubeginn, er könnte aber im Spätsommer erfolgen.

Die Bauarbeiten zur Dorferneuerung Thiersheim-Süd und Thiersheim II (Marktplatz) sind abgeschlossen, Plätze und Wege sind gemacht. Zurzeit wird der zugehörige Flurbereinigungsplan für Grafenreuth, Leutenberg und Wampen erstellt. Darin werden alle Grenzen, Wegerechte und Ähnliches verbindlich festgestellt. Bis Mitte 2021 können private Eigentümer noch eine Förderung über die Dorferneuerung beantragen.

Im Rahmen der Dorferneuerung wird auch ein Dorfgemeinschaftsraum an die neu zu errichtende TSV Vereinsgaststätte angebaut. Vorher muss die alte Gaststätte abgerissen werden. Das Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken hat als Fördergeber die Zusage zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn bereits erteilt. Die Genehmigung des Bauantrages durch das Landratsamt steht noch aus.

Gemeinderatsmitglied Susanne Klughardt wies auf ein Sonderförderprogramm für IT-Leihgeräte (Tablets/Laptops samt Zubehör für Schüler) hin. Dessen nimmt sich die Verwaltungsgemeinschaft bereits über den Schulverband Thiersheim an, eine Ausschreibung für Tablets über den im vollen Umfang geförderten Betrag von 2240 Euro läuft.

Zweite Bürgermeisterin Ursula Schricker wies darauf hin, dass bezüglich der Betreuungssituation in der Kita Unterm Regenbogen ein Gespräch mit dem Träger Diakonieverein, also mit Frau Pfarrerin Schütz, geführt werden sollte. Zuvor hatte sie dem Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Martin Rogler im Namen der Gemeinde zur Geburt seines zweiten Kindes gratuliert und ein Geschenk überreicht.

Gemeinderatsmitglied Margit Hofmann bat aufgrund des ausfallenden Bürgerfests um Ideen, wie die Städtepartnerschaft mit der Stadt Bochov (Buchau) auch in diesem Jahr gepflegt werden könnte.

Anschließend beriet der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung über weitere Themen.