Thurnau - Der aus der Nähe von Berlin stammende Musiker kam als 50-Jähriger nach dem Zweiten Weltkrieg im Thurnauer Schloss unter. Hier lebte er zehn Jahre lang, bevor er 1955 an den Starnberger See zog. Das Schloss Thurnau war für Wilhelm Kempff ein wichtiger Ort. Einmal im Monat hat er für Flüchtlinge ein Konzert gegeben. Gestorben ist Kempff 1991 mit 94 Jahren in der kleinen italienischen Küstenstadt Positano. Sei n Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof der Freiherrn von Künßberg bei Schloss Wernstein. Denn während seiner Zeit in Oberfranken hat er geheiratet: Helene Hiller von Gaertringen. Ihre Familie hatte das Schloss Thurnau durch Erbfolge vom letzten Vertreter derer von Giech übernommen. Die beiden hatten eine Tochter. Mechthild Freifrau von Künßberg, wohnt in der Nähe der Burg Wernstein. Sie versucht Kempffs künstlerische Schaffen und dessen Leistungen für die Nachwelt zu erhalten. Wilhelm Kempffs Einspielungen der Klaviersonaten von Beethoven und Schubert sind legendär; auch als Interpret der Klavierwerke von Schumann und Brahms setzte er Maßstäbe. In Positano begründete Kempff die Beethoven-Interpretationskurse in der Casa Orfeo, die er eigens für die Kurse errichtete. Sie fanden unter seiner Leitung alljährlich bis 1982 statt.