Der Verdächtige war zuvor aus der U-Haft in Hamburg entlassen worden
Unmittelbar nach der Tat vom 25. Januar erfolgte den Angaben zufolge eine Kontaktaufnahme mit dem Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz, das bestätigte, dass Ibrahim A. nicht als extremistisch bekannt ist.
Der 33 Jahre alte Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen haben. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden teils schwer verletzt. A. sitzt wegen des Verdachts des zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen in Untersuchungshaft. Der Verdächtige, der mehrfach vorbestraft ist, war knapp eine Woche zuvor aus der U-Haft in Hamburg entlassen worden.
Wenige Tage vor der tödlichen Messerattacke war der mutmaßliche Täter psychiatrisch beurteilt worden - ohne dass dabei besondere Auffälligkeiten festgestellt wurden.
Die Hamburger Justizbehörde hat nach eigenen Angaben der Staatsanwaltschaft Itzehoe am 3. Februar eine Kopie der Gefangenenpersonalakte übergeben. Zuvor habe die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz bereits Kontakt zur Staatsanwaltschaft Itzehoe aufgenommen, um Ihre Unterstützung anzubieten.
Nach der tödlichen Messerattacke hatten sich die Behörden in Hamburg und Schleswig-Holstein gegenseitig Versäumnisse in der Kommunikation über den mutmaßlichen Täter vorgeworfen.
Der Attentäter, den Ibrahim nannte, Anis Amri, hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Infolge des Anschlags starben 13 Menschen.