Tödliche Gewalt in Hollfeld Mann soll seine Ehefrau umgebracht haben

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Symbolbild – ein Absperrband der Polizei an einem Tatort. Foto: Patrick Seeger/dpa

Nach dem Tod einer 48-jährigen Frau im Hollfelder Ortsteil Freienfels haben Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bayreuth Ermittlungen wegen eines Tötungsdeliktes eingeleitet. Der tatverdächtige 50 Jahre alte Ehemann sitzt in Untersuchungshaft. Im Ort selbst ging man zunächst von einem Suizid aus, nachdem die Nachricht vom Tod der Frau die Runde machte.

 
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Hollfeld - Ein Nachbar hatte die leblose Frau am Samstagvormittag im Wohnhaus des Paares entdeckt, nachdem ihn der Ehemann verständigt hatte. Das Anwesen liegt in Schafhof, einem kleinen Weiler, bestehend aus einem Bauernhof und vier, fünf Häusern. Ein sofort alarmierter Notarzt konnte nur noch den Tod der 48-Jährigen feststellen, teilt das Polizeipräsidium Oberfranken mit. Kriminalbeamte nahmen aufgrund der unklaren Todesursache die Ermittlungen auf.

50-Jähriger sitzt jetzt in Untersuchungshaft

Bei einer rechtsmedizinischen Untersuchung des Leichnams im Verlauf des Montags, ergaben sich Hinweise, dass die Frau aufgrund von Gewalteinwirkung gestorben war. Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich zudem der Tatverdacht gegen ihren Ehemann. Polizeibeamte nahmen ihn deshalb am späten Montagabend in seinem Anwesen fest, er leistete keinen Widerstand.

Die genauen Umstände für den Tod der 48-Jährigen sind nun Gegenstand weiterer Ermittlungen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth erging gegen den 50-Jährigen am heutigen Dienstag Untersuchungshaftbefehl. Polizisten lieferten ihn anschließend in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Der Vorfall war auch ein Thema am Rande der Hollfelder Stadtratssitzung am Montagabend. Dort ging man allerdings von einem Selbstmord aus. Wie auch Menschen aus Freienfels, mit denen unsere Zeitung am Tag danach sprach. Gerüchten zufolge habe die Frau schon mehrfach versucht, sich das Leben zu nehmen. Auch sei wiederholt die Polizei vor Ort gewesen. Grund: Nach starkem Alkoholgenuss soll es mehrfach zu aggressivem Verhalten mit Gewaltausübung zwischen dem Paar gekommen sein, das nach Informationen unserer Zeitung so gut wie keinen Kontakt mit anderen Ortsbewohnern hatte und weitgehend für sich blieb.

Das Paar war wohl erst vor gut einem Jahr in das Doppelhaus in Schafhof, das dem Tatverdächtigen gehört, gezogen. In einer zweiten Wohnung wohnt der Nachbar zur Miete, der am Samstag die leblose Frau fand.

Er bestätigte im Gespräch mit unserer Zeitung den Hergang wie die kursierenden Gerüchte. Der Ehemann der Frau habe am Samstag um 8 Uhr an seiner geklingelt und gesagt, seine Frau sei tot. Davon habe er sich dann rasch überzeugen können, „es war kein Puls mehr spürbar, der Körper war kalt, die Finger schwarz“.

Er habe dann sofort den Notruf gewählt, auch wenn ihm klar gewesen sei, dass hier jede Hilfe zu spät kam.

Wiederholt musste die Polizei anrücken

Er sei sehr gut bekannt gewesen mit dem Paar. Er habe die Frau auch mehrfach in eine Klinik nach Erlangen gefahren. Und, ja, es habe Alkoholprobleme gegeben, „sie hatte mehrere Entziehungskuren hinter sich“. Und, ja, mehrfach habe die Polizei anrücken müssen, um Auseinandersetzungen zu schlichten. Von einem Streit in der Nacht, in der sich der Vorfall ereignete, habe er nichts mitbekommen, „ich habe geschlafen“.

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