Die Spuren:Am Karfreitag lichtet sich der Nebel etwas. Spurenfunde und deren Auswertung lassen laut Polizei den Rückschluss zu, dass ein Elfjähriger an der Tat beteiligt war.
Die Stadt:Wunsiedel hat rund 9200 Einwohner - ein Städtchen im Nordosten Bayerns, gelegen im idyllischen Fichtelgebirge. Das Opfer allerdings dürfte dort kaum persönlich bekannt gewesen sein, das Kinder- und Jugendhilfe-Zentrum wirkt wie eine eigene kleine Welt in der Stadt. Die Betroffenheit ist dennoch groß, Blumen und Kerzen werden nahe der Einrichtung abgelegt. „Ich bin zutiefst erschüttert über den tragischen Tod des Mädchens. Mein Mitgefühl gilt den Betroffenen, der Familie, den anderen Kindern im Heim sowie den Mitarbeitern“, sagt Bürgermeister Nicolas Lahovnik.
Was wir nicht wissen
Der Tatablauf:Was geschah genau mit dem Mädchen? Wie kam es zu Tode? Polizei und Staatsanwaltschaft wollen dazu nichts sagen. Ein Sexualdelikt stufen sie am Gründonnerstag als unwahrscheinlich ein.
Das Motiv:Auch zu einem Motiv schweigen die Ermittler.
Weitere Tatbeteiligte:Ob es weitere Tatbeteiligte geben kann oder gibt, ist unklar. Am Mittwoch hatte es aus Sicherheitskreisen geheißen, zwei Elfjährige und ein 16-Jähriger stünden im Fokus.
Die anderen Kinder:Wie geht es den anderen Kindern in der Einrichtung? Ministerin Scharf lobt das Haus für die Aufarbeitung und dafür, den anderen jungen Bewohnern Sicherheit zu geben. Die Einrichtung teilte am Wochenende mit, den Kindern werde so viel Normalität wie möglich geboten, es gebe viele Gespräche.
Familiäre Hintergründe:Auch dazu machen die Behörden keine Angaben - mit Rücksicht auf das Alter des Opfers und auch auf das Alter des Jungen, der als tatbeteiligt gilt. Offiziell ist nicht bekannt, warum sie in der Einrichtung untergebracht waren, ob sie aus der näheren Umgebung von Wunsiedel kommen, ob Kontakt zu Familienangehörigen bestand.
Wie es für den Elfjährigen weitergeht:Präventiv sei er in einer gesicherten Einrichtung untergebracht, heißt es. Sicher ist so viel: Als Elfjähriger ist er nicht strafmündig. Ob er etwas zur Tat sagt oder gesagt hat, ist unklar. Man werde alle weiteren Schritte mit den Jugendbehörden abstimmen, betonen Polizei und Staatsanwaltschaft.