Tour de France Was kann Biniam Girmay auf dem Cube-Rad?

Alisa Schrauth
Biniam Girmay in Clermont-Ferrand am 10. Juli auf dem Cube-Bike. Foto: IMAGO/Panoramic International/IMAGO/Vincent Kalut

Mit Biniam Girmay fährt ein Rad des Waldershofer Herstellers Cube auf dem wichtigsten Radrennen der Welt an der Spitze des Peloton mit. Der Mann aus Eritrea fährt bislang oft vorne mit.

 
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Biniam Girmay hat im vergangenen Jahr mit einem Etappensieg bei der Giro d’Italia ein Ausrufezeichen gesetzt – und mit einem Etappensieg bei der Tour de Suisse in diesem Jahr nachgelegt. Bei der aktuell stattfindenden Tour de France fährt er auch vorne mit: Am dritten Tag sammelte mit seinem elften Platz schon wichtige UCI-Punkte. Am siebten Etappentag, von Mont-de-Marsan nach Bordeaux, erkämpfte er sich sogar den dritten Platz. Am Mittwoch landete er wieder vorne, auf Platz elf. Und das alles mit den Cube-Rädern.

Dem 23-Jährigen Tour de France-Debütanten aus Asmara, Eritrea, liegen vor allem die Sprints, gerade bei mittelschwerem Gelände hat er gute Chancen, vorne mitzufahren. Aber auch wenn es bergiger wird, kann er mithalten – das zeigt sein Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt. Bei der Fahrt von Pescara nach Jesi gilt es besonders am Ende den ein oder anderen „Hügel“ zu erklimmen: Allein um Recanti herum warten 6,9 Prozent Steigung auf die Fahrer.

Für Biniam Girmay ist die Tour de France eine historische Angelegenheit – gehört die Tour noch immer nicht zu den diversesten Veranstaltungen und als Schwarzer Fahrer gehört er einer deutlichen Minderheit an: Er ist in diesem Jahr der Einzige. Und nur ein weiterer Fahrer kommt vom afrikanischen Kontinent. Von 176 Startern sind 166 aus Europa, Nordamerika und Ozeanien. Beide afrikanischen Starter fahren im Team Intermarché-Circus-Wanty, das von Cube ausgestattet wird.

Auf der zwölften Etappe an diesem Donnerstag wird es besonders hart – die Strecke von Roanne nach Belleville-en-Beaujolais ist eine einzige Kletterpartie. Reine Sprinter werden es schwer haben. Es bleibt abzuwarten, wie der Cube-Fahrer abschneidet. Doch Biniam Girmay ist für seine Heimat Eritrea schließlich auf dem Pfad der Sportgeschichte, und für Überraschungen gut.

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