Traditionsgaststätte Genossenschaft rettet „Winkel“

Alfons Prechtl
Vorstand und Aufsichtsrat der neuen Genossenschaft mit Wolf-Dieter Trotha vom Genossenschaftsverband­ (rechts). Foto: Alfons Prechtl

Der Fortbestand der Traditionsgaststätte ist gesichert. Jetzt stehen Investitionen an. Eine Förderung ist möglich.

 
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Die Fortführung der Traditionsgaststätte „Im Winkel“ in Wölsauerhammer ist gesichert, zumindest vorübergehend. Nach vielen Vorgesprächen und Planungen wurde nun eine Genossenschaft gegründet, die in Zukunft den Betrieb und den Erhalt des Hauses garantieren soll.

52 Personen aus dem Ort und der Umgebung erklärten schriftlich ihre Bereitschaft, eine Einlage von 500 Euro zu bezahlen. Damit wurde der erste Schritt gemacht.

Nachdem im vorigen Jahr das alte Pachtverhältnis aus gesundheitlichen Gründen beendet wurde, aber ein neuer Pächter nicht in Sicht war, war für viele klar, das man die Traditionsgaststätte, die für den Ort in gesellschaftlicher Hinsicht sehr notwendig ist, irgendwie retten musste.

Genossen gesucht

Die Federführung übernahmen Norbert Maiwald und Jürgen Bayer. Sie sammelten unentwegt Gleichgesinnte, loteten aus, was möglich war und krönten ihre Bemühungen letztlich mit der Gründung der Genossenschaft. Auch die Stadt wurde ins Boot geholt, sie will die Immobilie käuflich erwerben und damit einen weiteren Schritt in Richtung Erhalt gehen.

Vollbesetzt war der Saal der Gaststätte, als Ortssprecher Norbert Maiwald nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste und Interessenten aus den nahen Orten und aus Marktredwitz begrüßen konnte. Auch zahlreiche Stadträte waren anwesend. Er sei stolz, dass man ein derartiges Projekt übernehmen und damit eine fast 200 jährige Geschichte aufrecht erhalten könne. Nun gehe es darum, möglichst viele als „Genossen“ zu bekommen.

Es stehen sehr viele grundlegende Investitionen an, wie Jürgen Bayer erläuterte. Vieles müsste auf den neuesten Stand gebracht werden, wie Toiletten und Elektroinstallationen. Man habe auch die Fühler nach einer Bezuschussung ausgestreckt, wobei man aktuell mit 45 Prozent rechnen könne, während man 55 Prozent selbst aufbringen müsse. Bayer sprach von rund 260 000 Euro, die die Genossenschaft leisten müsse. Er dankte dem Haupt- und Liegenschaftsamt der Stadt Marktredwitz für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung des komplexen Businessplanes.

Paragrafen und Gesetze

Wolf-Dieter von Trotha vom Genossenschaftsverband Bayern leitete die weiteren Schritte der Gründungsversammlung. In über 40 Paragrafen erläuterte er das Wesen, die Zielrichtung und notwendigen Schritte, die bei der Gründung einer Genossenschaft beachtet werden müssen. Gesetzliche Regelungen müssten eingehalten, aber auch örtliche Belange berücksichtigt werden. Der Satzungsentwurf wurde einstimmig angenommen.

Reibungslos gingen die Wahlen über die Bühne: Der Vorstand der Genossenschaft besteht aus Norbert Maiwald und Jürgen Bayer, wobei Ersterer als Vorsitzender von der Versammlung gewählt wurde. In den Aufsichtsrat wurden Stefan Walberer, Stefan Büttner, Gerhard Plass, Matthias Standfest und Reinhard Kögler gewählt. Stefan Walberer bekam den Vorsitz, sein Stellvertreter ist Gerhard Plass.

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