Trauergottesdienst Trauer, Lob und Dankbarkeit

Etwa 300 Menschen gedachten in der Johanniskirche des verstorbenen Klaus Wolfrum. Foto: Jan Werner

Eine große Zahl an Wegbegleitern ist zum Trauergottesdienst für Klaus Wolfrum nach dessen überraschendem Tod am 14. Mai gekommen.

 
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Gut zwei Wochen, nachdem der ehemalige Landtagsabgeordnete und Ehrenbürger Klaus Wolfrum überraschend verstorben ist, fand am Freitagnachmittag in der Helmbrechtser Johanniskirche ihm zu Ehren ein öffentlicher Trauergottesdienst statt. Zahlreiche politische Weggefährten, Freunde und Vertraute sowie Bürger seiner Heimatstadt füllten das Gotteshaus. Allen war es wichtig, dem geschätzten Kommunalpolitiker auf diesem Wege die letzte Ehre zu erweisen; viele wollten die Gelegenheit nutzen, um Abschied zu nehmen und Dankbarkeit auszudrücken.

„Heute wünschen wir dir, Klaus Wolfrum, Frieden, und wir wünschen uns Frieden“, sagte Dekan Wolfgang Oertel in seiner Begrüßung vor den etwa 300 Anwesenden. In seinen Worten klang immer wieder durch, dass auch er persönlich dem Verstorbenen verbunden war. Denn wie schon der Zulauf zur Trauerfeier zeigte und was auch die Nachrufe bestätigten, ist die Lücke, die Klaus Wolfrum in Helmbrechts hinterlässt, eine, die nicht zu füllen ist. „Er war eine Persönlichkeit, die im Gedächtnis bleibt“, resümierte Dekan Oertel.

Der plötzliche Tod Wolfrums am 14. Mai hatte die Trauergäste erkennbar schockiert. Wenngleich auch in den Trauerreden die eine oder andere lustige Anekdote Platz fand, so überwog die tiefe Trauer. Auch in der Lied- und Textauswahl spiegelte sich dieses Spannungsverhältnis wider: Überraschung und Schock, Dankbarkeit und Zuversicht. Das erste Lied „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“ brachte es auf den Punkt. Äußerst passend war darüber hinaus, dass der Gottesdienst musikalisch von einem Solisten an der Geige untermalt wurde, unter anderem mit einem Medley aus „Alle Vöglein sind schon da“ und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Damit griff auch die Musikauswahl die Leidenschaften Wolfrums auf: Vogelkunde und Naturschutz. Im weiteren Verlauf kam Dekan Oertel auf den Konfirmationsspruch von Klaus Wolfrum zurück, der perfekt zu dessen optimistischer Lebenseinstellung gepasst habe: „Fülle uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.“ (Psalm 90,14)

Stellvertretend für die vielen Organisationen, denen Wolfrum angehörte und für die Ämter, die er innehatte, gab es sechs Nachrufe voller Lob und Dankbarkeit. Diese kamen von der SPD, der Ökostation, dem evangelischen Bildungswerk, dem Bürgermeister von Helmbrechts, dem Landrat und Helmut Ritzer, ehemaliger Vizepräsident des bayerischen Landtags (1998 – 2003). Ob bei den Siedlern oder im Faschingsverein, bei der Feuerwehr oder in der SPD: Überall, wo er aktiv war, hinterließ er Spuren.

Bürgermeister Stefan Pöhlmann erinnerte sich, sich noch am Vorabend des 14. Mai mit Klaus Wolfrum im Wirtshaus unterhalten zu haben – und an den „lähmenden Schock“ am Tag darauf, als ihn die Nachricht erreichte. Er würdigte dessen Verdienste und nannte ihn „ein Urgestein des Stadtrats und Fürsprecher für die Belange der Region im Landtag“. Er habe viel von ihm als „Mentor“ gelernt. „Die Stadt trauert um einen Ehrenbürger und Freund“, so Pöhlmann.

Auch Landrat Oliver Bär verwies darauf, dass Klaus Wolfrum „der Sache und den Bürgern eine Stimme gegeben hat – stets freundlich, doch leidenschaftlich engagiert, die jetzt verstummt ist.“

In den Nachrufen wurde auf sein Umweltengagement hingewiesen und darauf, dass es die Ökostation in Helmbrechts ohne ihn wohl nicht geben würde. Wolfrum konnte aber auch sturköpfig sein, wenn er sich für etwas einsetzte, war zu hören. Auch die Verdienste für Feuerwehr und Evangelisches Bildungswerk waren Thema. Er habe trotz eines „Geburtsfehlers“ das beste aus sich gemacht, scherzte Dekan Oertel: Wolfrum wurde in Münchberg geboren. Besonders wichtig war den Rednern, festzuhalten, dass die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Klaus Wolfrum mehr bedeutete als jede der zahlreichen Ehrungen, die ihm im Laufe der langen politischen Karriere zuteil wurden.

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