Tröstau Serenade stimmt auf Kirchweih ein

Johanne Arzberger
Bildet traditionell den Auftakt zur Tröstauer Kirchweih: der Posaunenchor unter Leitung von Ernst Köhler. Foto: /Johanne Arzberger

Der Posaunenchor serviert seinen Zuhörerinnen und Zuhörern eine Mischung von Stücken aus mehreren Jahrhunderten. Wegen der Witterung fand das Konzert in der Kirche statt.

 
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Seit 20 Jahren gibt es die schöne Tradition, dass der Tröstauer Posaunenchor unter Leitung von Ernst Köhler die Tröstauer Kirchweih mit einer Serenade eröffnet. Er tut das jeweils am Donnerstagabend, pünktlich im Anschluss an das Geläute der Abendglocken um 19 Uhr.

Meist findet dieser musikalische Auftakt unter schöner Abendsonne auf dem Kirchplatz im Freien statt. Dieses Jahr mussten Chormitglieder, Dirigent und die vielen treuen Fans des Bläserchores witterungsbedingt ins Innere der Kirche ausweichen. Das jedoch tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Aufgeschlossenheit für Neues

Der Chor begrüßte die Besucher mit „Welcome“, einem Stück, das der Wunsiedler Kirchenmusikdirektor Reinhold Schelter komponiert hat, und Pfarrer Münch gab einführende Worte zu den Chorälen, die im Programm mit „Zum Lobe Gottes“ überschrieben waren. Dabei handelte es sich um Kompositionen beziehungsweise Bearbeitungen der zeitgenössischen Kirchenmusiker Matthias Schnabel, Hans-Joachim Eißler und Jochen Rieger. Allesamt kraftvoll und rhythmisch reizvoll interpretiert, erforderten sie von ihrem Publikum Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit für Neues.

Altbekannt und dabei immer wieder gern gehört waren die folgenden „weltlichen Weisen“, die im Programm angekündigt wurden: „Wind of Chance“ von den Scorpions, „What a Wonderful World“ nach einem Satz von Richard Roblee und das swinging Gospel „Oh Happy Day“.

Fröhlich und volkstümlich

Nach einer kurzen Pause spielten die Bläser eine Reihe Evergreens aus dem Repertoire des Chores. „Fröhlich, schmissig und volkstümlich“ sollten sie laut Programm erklingen – und das taten sie dann auch. Hier vor allem war den Bläsern und Bläserinnen samt ihres Leiters die Freude am Musizieren deutlich anzumerken.

Die launigen, überleitenden Worte von Ernst Köhler und Chorsprecher Roland Horn taten ein Übriges, um die Zuhörer mitzureißen. Zu hören gab es da unter anderem das hebräische Volkslied „Hava Nagila“, den Simon-&-Garfunkel-Hit „El Condor pasa“ aus Peru, die berühmte „Amboss Polka“ – in diesem Fall ganz ohne Amboss – und das fetzige „Dalton Ska“ von Dizzy Stratford

Alle warten auf den „Stammgast“

Das „Oberfrankenlied“ führte zurück in heimatliche Gefilde, und da ist „ER“ zu Hause; „ER“, auf den regelmäßige Besucher der Kirchweih-Serenade des Posaunenchores jedes Jahr wieder warten, um sich von seinem Wohlergehen zu überzeugen: „Der kleine grüne Kaktus“. Feierlich wurde er von Ernst Köhler präsentiert und vom Bläserchor mit dem Lied der Comedian Harmonists „besungen“.

Hatten die Abendglocken vom Kirchturm die Serenade des Posaunenchores eingeläutet, so fand sie mit den „Abendglocken“ von Conradin Kreutzer aus der Oper „Das Nachtlager von Granada“ ihren Abschluss.

Mit Gebet und Segen wurden Chor und Gemeinde in den Abend und die die bevorstehende Kirchweihwoche verabschiedet – froh gestimmt und dankbar für einen schönen Abend.

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