Trogen Kindergartenanbau kommt teurer

Uwe Faerber
Roman Malar ist einer der Bauarbeiter der Baufirma Sprenger aus Feilitzsch, die den Rohbau des Kindergartenanbaus in Trogen errichten. Der Tscheche fährt nach eigenen Angaben täglich nach Hause – eine Strecke beträgt 160 Kilometer. „Wenn das Wetter schlechter wird, suche ich mir hier eine Pension“, sagt er. Wie sein Vorarbeiter Harald Klyeisen gibt er sich zuversichtlich, dass der Bauverzug von vier Wochen beim Mauern aufgeholt wird. Foto: Faerber

Die Aufträge für den Anbau des Kindergartens in Trogen sind vergeben. Die Gemeinden Trogen und Feilitzsch müssen tiefer in die Taschen greifen als gedacht.

 
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Der Kindergarten in Trogen – betrieben von der Kirchgemeinde und finanziert von den Gemeinden Trogen und Feilitzsch – wird gerade umgebaut und erweitert. Die Trogener Räte vergaben in ihrer jüngsten Sitzung Aufträge, alle einstimmig.

Die Firma Steger aus Feilitzsch übernimmt die Heizungs- und Sanitärinstallation bei Umbau und Erweiterung der Kita in Trogen – für knapp 162 000 Euro. Fünf Firmen hatten Angebote abgegeben – 30 waren dazu aufgefordert worden. Der teuerste Bieter lag bei fast 213 000 Euro. Die ursprüngliche Kostenberechnung hatte rund 159 000 Euro betragen. Bürgermeister Sven Dietrich sprach von einer Punktlandung.

Die Lüftungsinstallation übernimmt ebenfalls die Feilitzscher Firma Steger – für 62 000 Euro. Von 32 angefragten hatten sieben Firmen ein Angebot abgegeben, das teuerste für fast 116 000 Euro. Die Schätzung hatte bei der Hälfte gelegen.

Für die Innenputzarbeiten wurde bei elf Bietern ein Angebot abgefragt. Lediglich einer legte ein Angebot über gut 42 000 Euro vor. Als Kostenberechnung waren nur rund 30 000 Euro vorgesehen gewesen. Architekt H. Vogel sagte, dass man wegen Budget-Überschreitungen neu ausschreiben könnte. Das garantiere jedoch nicht, mehr Angebote zu bekommen oder gar bessere Preise. Laut Vogel wird der Großhandel die Materialpreise ab Januar um bis zu 25 Prozent anheben. Der Rat beschloss, den Innenputz an die Firma SP Bau aus Lengenfeld zu vergeben.

Für die Elektroarbeiten waren neun Firmen angeschrieben worden – sechs gaben Angebote ab: Diese reichten von knapp 193 000 Euro bis zu fast 275 000 Euro; ein Nebenangebot lag bei rund 183 000 Euro. Die ursprüngliche Kostenberechnung sieht rund 155 000 Euro vor. Wie es hieß, ist die erhöhte Angebotssumme nicht nur auf allgemeine Kostensteigerungen zurückzuführen, sondern auch auf Auflagen zum Brandschutz und zur Brandmeldeanlage im Bestandsgebäude. Der Gemeinderat vergab den Auftrag an die Firma Elektrotechnik Plauen zum Angebotspreis von fast 183 000 Euro.

Für die Ausschreibung von Kunststofffenstern und Sonnenschutz wurde kein Angebot abgegeben. Architekt Vogel schlug vor, die Gewerke/Ausschreibungen zu trennen – Fenster separat, Sonnschutz separat – und neu auszuschreiben. Auf diese Weise könnte der Bau noch in diesem Jahr geschlossen werden, auch wenn der Sonnenschutz nachträglich montiert werden müsste.

Die Ausschreibungen laufen derzeit – am 26. Oktober wisse man mehr. Laut Bürgermeister Dietrich soll in dieser Woche die Bodenplatte betoniert werden. Den Baurückstand beziffert er auf vier Wochen. Nach Informationen der Frankenpost, sind die Mitarbeiter der Feilitzscher Baufirma Sprenger zuversichtlich, den Rückstand aufzuholen. „Bei Abriss und Aushub gab es Verzögerungen. Das holen wir beim Mauern wieder auf“, sagt Vorarbeiter Harald Klyeisen.

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