TSV Seußen 100 Jahre im Zeichen des Sports

Christl Schemm
Viele Ehrungen gab es bei der Feier zum 100. Jubiläum des TSV Seußen. Vorsitzender Horst Purucker (Fünfter von rechts) und Christa Mann (Dritte von rechts) wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Mit im Bild ist Bürgermeister Stefan Göcking (rechts), der den großen Beitrag des Vereins für das Stadtgefüge lobte. Foto: /Christl Schemm

Der TSV Seußen feiert eine große Party zu seinem runden Geburtstag. Vorsitzender Horst Purucker blickt auf die Geschichte und auf die Herausforderungen der Zukunft. Aushängeschild des Vereins ist die Faustballabteilung.

 
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Es waren 51 sportbegeisterte Menschen, die am 22. September 1923 den TSV Seußen gegründet haben. Genau 100 Jahre und einen Tag später hat der Verein sein rundes Jubiläum gefeiert: mit Musik, einem Rück- und Ausblick, vielen Ehrungen, Grußworten von Ehrengästen sowie gutem Essen und Trinken. Es sollte kein steriler Jubiläumsabend mit langer Chronik und ausufernden Reden werden, wie Vorsitzender Horst Purucker gleich zu Beginn ankündigte, sondern ein gemütliches Beisammensitzen. Eine Geburtstagsparty eben, die Werner Lippert musikalisch gestaltete. Statt einer Chronik hatten die Organisatoren eine umfangreiche Ausstellung mit Erinnerungen an die Vereinsgeschichte vorbereitet.

Faustball ab 1931

Laut Purucker hatte vor 100 Jahren Josef Vorwitt zur Gründungsversammlung im Gasthaus Rieß eingeladen. In die Gründungsurkunde hätten sich 85 Mitglieder eingetragen. Vom Start weg habe sich ein reges Treiben mit sportlichen Erfolgen entwickelt. Schon 1931 habe es eine Faustballabteilung mit zwei Herren- und einer Jugendmannschaft gegeben. Diese habe aber nach den Kriegswirren erst vor 60 Jahren wieder Bedeutung erlangt. Noch heute sei die Faustballabteilung mit zahlreichen Erfolgen und Bekanntheit über Bayern hinaus das Aushängeschild des Vereins. „Aber auch unsere mitgliederstarke Damengymnastikgruppe, gegründet 1979 durch Evi Ederer, entwickelte sich zu einer festen Größe im Verein“, betonte der Vorsitzende.

1982 hatte der TSV Seußen nach seinen Worten fast 300 Mitglieder und neun Abteilungen: außer Damengymnastik und Faustball noch Tischtennis, Leichtathletik, Gymnastik und Turnen, Wandern, Wintersport, Eisstockschießen und Skat. In diesem Zusammenhang verwies Purucker auf die Siege im Deutschlandpokal von „Risiko Seußen“. Nicht mehr aufgeführt sei schon damals die 1946 gegründete Fußballabteilung gewesen. Jetzt habe der Verein noch 122 Mitglieder. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie habe sich das Vereinsleben stark verändert.

Investitionen für Zukunft

Auf und Ab hätten den TSV schon immer begleitet. Und jeder der bislang 13 Vorsitzenden habe es nicht immer leicht gehabt, sagte Purucker. Trotzdem sei gemeinsam vieles geschafft worden. Alleine in den vergangenen 20 Jahren habe der Verein fast 70 000 Euro aufgewendet, um seinen Besitz in Ordnung zu halten. Finanziert worden sei dies aus Mitgliedsbeiträgen, Zuschüssen und Spenden, für die sich Purucker bedankte. Auch Großveranstaltungen habe der Verein maßgeblich mitgetragen, zum Beispiel die Hochfrankenspiele oder das BTSV-Spielfest mit über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

„Heute kämpfen wir, wie viele Verbände und Vereine, um unseren Erhalt, unseren Sport und unsere Mitglieder“, sagte der Vorsitzende. „Es war, ist und bleibt wichtig, dass sich Menschen auch weiterhin in Vereinen einbringen und Verantwortung übernehmen. Denn nur so können die Aufgaben erfüllt werden.“ Mit dem 100. Geburtstag feiere der TSV auch den Start in die nächsten herausfordernden Jahre. Jahrzehntelange Erfolge seien keine Garantie für eine unendliche Zukunft. Alternative Angebote für jedermann, Breitensport und Freizeitangebote seien wichtig. „Im Gesamtpaket gehören auch Geselligkeit und Freude dazu sowie ein gastronomisches Angebot.“ Dazu habe man erneut begonnen, die Jugend für den Verein zu gewinnen sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie Bogenschießen und Darts zu etablieren. Auch ein Bolzplatz solle gebaut werden. Selbst Verschmelzungen mit anderen Vereinen oder gemeinsame Aktivitäten schloss Purucker für die Zukunft nicht aus.

Ehrungen und Grußworte

BLSV-Kreisvorsitzender Heinz Fraas zeichnete Horst Purucker für dessen verdienstvolle Arbeit im TSV aus, ernannte ihn zum Ehrenmitglied und übergab für 42 Jahre Tätigkeit im Vorstand und als Jugendwart die Goldene Ehrennadel des BLSV mit Brillant. Die Glückwünsche zum 100. Geburtstag überbrachte Fraas auch namens der BLSV-Bezirksvorsitzenden Monika Engelhardt und des Landesvorsitzenden Jörg Ammon. Wie alle weiteren Gratulanten hatte Fraas Geburtstagsgeschenke in Form von Spenden für den TSV dabei. Die Vorsitzende des Turngaus Fichtelgebirge-Nordoberfranken, Uta Habedank, gratulierte ebenfalls und ehrte für den Bayerischen Turnverband Karin Schmalz, Birgit Schwientek und Annette Gläßel. Weitere Grußworte sprachen Max Mulkey für die Dorfgemeinschaft, Florian Graf für den VfB, Jörg Steinel für die Feuerwehr, BTSV-Vorsitzender Fritz Unger, Landrat Peter Berek, Landtagsabgeordneter Martin Schöffel und Bürgermeister Stefan Göcking.

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